In Japan sind viele traditionellen Handwerke immer noch eine Männerdomäne. Auch bei Sake-Brauern sind nur selten auch Frauen an der Spitze zu finden. Aus dem Grund überrascht es nicht, dass der BBC eine japanische Sake-Brauerin auf die Liste der 100 einflussreichsten Frauen 2020 gesetzt hat.
Die BBC hat die jährliche Liste am Dienstag offiziell veröffentlicht, auf der auch der Name Miho Imada zu finden ist. Imada ist die Toji (Braumeisterin) der Sake-Brauerei Imada Sake Brewery in Higashihiroshima, Präfektur Hiroshima. Besonders bekannt ist die Brauerei für seinen Fukucho Sake, der sich großer Beliebtheit erfreut.
Sake-Brauerin ist von der Ernennung überrascht
Aufgenommen hat die BBC Imada in die Liste, da sie nur einer der wenigen weiblichen Toji in Japan ist, welche die Kunst des Sake brauen übernehmen und weiterführen. Lange Zeit war es Frauen komplett untersagt das Handwerk zu erlernen, weswegen Imada ein modernes Bild von Japan widerspiegelt.
Imada selbst freute sich auf Twitter sehr über die unerwarteten Neuigkeiten. In einem Tweet schrieb die Sake-Brauerin, dass sie hofft, dass Sake sich weiter auf der ganzen Welt verteilen wird. Keine unbegründeten Hoffnungen, das Sake international immer beliebter wird und mittlerweile viele Liebhaber im Westen hat.
2019 sind zwei Japanerinnen auf der Liste
Letztes Jahr schafften es übrigens gleich zwei Japanerinnen auf die Liste der BBC. Yumi Ishikawa wurde aufgenommen, da sie sich 2019 gegen den Zwang zu High Heels bei der Arbeitskleidung von Frauen einsetzte. Mit dem Hashtag KuToo schaffte sie es dabei tatsächlich großflächig auf das Problem aufmerksam zu machen und bei einigen Firmen für ein Umdenken zu sorgen.
Die zweite Frau war Hiyori Kon, die als Sumoringerin gegen die Geschlechterdiskriminierung in dem Sport ankämpfte. Der Film Littel Miss Sumo, der von ihr handelt, schaffte es auch international auf die Leinwand und zeigte, wie problematisch der japanische Sport bei der Frage der Gleichberechtigung ist. Frauen ist es nämlich nach offiziellen Regeln verboten an Turnieren teilzunehmen, da sie zu „schmutzig“ sind, um den geweihten Kampfring zu betreten.