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Großer Generationenkonflikt

Japans alte Politiker kämpfen mit der jungen Generation des Landes

In Japan sind Politiker alt, eigentlich wie in vielen anderen Ländern, daher ist es allerdings auch kein Wunder, dass darum gekämpft wird, junge Menschen im Land zu erreichen und sie dazu zu bewegen, dass sie zu Hause bleiben.

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Japan verlässt sich im Kampf gegen das Coronavirus darauf, dass die Menschen sich selbst einschränken, es fehlt den Behörden allerdings auch an rechtlichen Möglichkeiten, um Maßnahmen durchzusetzen.

Politiker fordern Selbsteinschränkung

Das ging am Anfang der Pandemie im vergangenen Jahr auch noch einigermaßen gut, aber in der aktuellen Situation, nach immerhin fast einem Jahr, in dem mit dem Virus gekämpft wird, werden immer mehr Menschen müde darin, sich selbst einzuschränken.

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Das führt dazu, dass die Behörden es immer schwerer haben, besonders die jungen Menschen davon zu überzeugen, dass sie doch zu Hause bleiben sollen.

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Das Problem dabei ist, dass die alten Politiker oft ein Problem damit haben, die jüngere Generation zu verstehen, die einiges anders macht und offener denkt.

„Jüngere Menschen sind „einer der Schlüsselfaktoren, um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren“, meint Hitoshi Oshitani, Professor für Virologie an der Tohoku Universität und Mitglied des Expertengremiums, das die japanische Regierung berät. „Aber diese Menschen sind am schwierigsten zu erreichen.“

Die Behörden haben verschiedene Ansätze, um junge Menschen dazu zu bewegen, sich an die Maßnahmen zu halten. So hat Japans Premierminister Yoshihide Suga an die Gefühle appelliert und darum gebeten, an das Leben der Großeltern zu denken.

Kleine klare Botschaft aus der Politik

Allerdings gibt es ein weiteres Problem, denn es gibt von der Regierung einfach keine klare Botschaft. Auf der einen Seite fordern Politiker zur Selbsteinschränkung auf, auf der anderen Seite wird immer wieder darüber berichtet, dass sich einige selbst nicht an das halten, was festgelegt wurde.

Dass dies nicht so gut ankommt, genauso wenig wie die allgemeine Reaktion auf die Pandemie, sieht man in den aktuellen Zustimmungswerten des Premierministers, die fallen sozusagen gerade ins Bodenlose.

Probleme der jüngeren Menschen in Japan scheinen egal zu sein

So ist es auch kein Wunder, dass die jüngere Generation in Japan der Meinung ist, dass die Regierung es total verschlafen hat, sich mit ihnen zu befassen. Denn auch diese Menschen haben durch die Pandemie mit einigen Problemen zu kämpfen.

Trotzdem wird vonseiten der Politik immer nur appelliert, man solle sich einschränken, an die älteren Menschen denken usw. Doch wer denkt an die jüngeren Menschen?

Die Pandemie macht den Generationskonflikt in Japan noch einmal deutlich. Konservative Meinung tritt auf Weltoffenheit.

Zudem hat die Jugend keine Lobby in Japan. In der Vergangenheit konnte man erleben, wie sie immer wieder ignoriert wird. Sei es in der Frage zur Gleichberechtigung oder beim Klimaschutz. Da, wo die junge Generation die Probleme der Zeit erkannt haben, können sie nichts ändern, da sie auf taube Ohren in der Politik stoßen.

Das führte unweigerlich dazu, dass viele junge Menschen glauben, dass die Politik nichts verändert wird. Daher verpuffen die Appelle der alten Politiker regelmäßig, aber auch das dürfte niemanden wundern.

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