Die nationale Steuerbehörde (NTA) in Japan hat ein Problem. Ihren Aufzeichnungen nach trinken die jungen Leute im Land zu wenig Alkohol. Gemäß einer unabhängigen Studie trinkt die Hälfte nur noch sehr sporadisch ein Gläschen.
Verschiedene Werbeagenturen haben sich bereits an dem Problem versucht, die jungen Erwachsenen Japans wieder zu mehr Alkohol-Konsum zu ermutigen, bisher aber ziemlich erfolglos. Jetzt nimmt sich die NTA des Problems an. Ihr geht es aber in erster Linie nicht darum, die Leute zur Feierlaune zu verhelfen, sondern vielmehr darum, mehr Steuereinnahmen zu generieren, denn Alkohol erwies sich an dieser Stelle stets als verlässliche Quelle.
Alkohol-Verkauf lässt Steuereinnahmen sprudeln
Allerdings ist ein Slogan, der junge Menschen zum Trinken auffordert, damit die Steuereinnahmen sprudeln, keine wirklich überzeugende Idee. Deswegen hat die NTA einen Wettbewerb ins Leben gerufen, der unter dem Motto „Sake Viva!“ stattfindet. Bis zum 9. September können junge Erwachsene zwischen 20 und 39 Jahren Ideen einreichen. Dabei kann man allein, in Zweier- oder Dreier-Gruppen teilnehmen, um eine tragfähige Strategie einzureichen, die vor allem junge Erwachsene ansprechen soll.
Im Allgemeinen haben die Teilnehmer freie Hand, die NTA erwähnt in den Bedingungen aber, dass sie gern einen Fokus auf das Trinken zu Hause und die Vermarktung im Internet sehen würde. Auch der Handel im Metaverse sollte aufgegriffen werden. Am 10. November sollen die besten Vorschläge in einem größeren Rahmen präsentiert werden. Anschließend entscheidet die NTA, welche Idee sie umsetzen wird. Während aufstrebende Marketing-Spezialisten bereits dabei sind, an ihren Vorschlägen zu feilen, wird die gesamte Aktion in Japan eher kritisch gesehen.
Die Gründe sind unterschiedlich
Viele Japaner sind besorgt, wegen Verbrechen, die unter Alkoholeinfluss begangen werden. Gleichzeitig bemängeln die Menschen, dass ihnen oftmals das Geld fehlt, um Genussmittel wie Alkohol überhaupt noch zu kaufen. Außerdem haben auch immer weniger Japaner Lust auf das obligatorische Feierabend-Bierchen mit den Kollegen, das viel mehr als lästige Pflicht empfunden wird.
Die NTA muss also hoffen, dass die Teilnehmer des Wettbewerbs mit innovativen Ideen aufwarten können, um ihre Landsleute wieder zum Trinken zu animieren. Verschiedene Unternehmen arbeiten bereits an eigenen Maßnahmen und modernen Equipment, das die Menschen wieder davon überzeugen soll, dass so ein Gläschen am Abend doch eine gute Idee sei und sich gut in den Alltag integrieren lässt.