Eine Karte auf einer japanischen Webseite, die Gegenden mit „nervigen“ Kindern und Erwachsenen anzeigt, stößt auf Kritik im Land, da sie Intoleranz fördert und Anwohner dazu verleitet, sich online über ihre Nachbarn auszulassen.
Die Webseite „Dorozoku Map“ soll Menschen helfen, die in einer ruhigen Umgebung leben wollen. Das Wort Dorozoku ist ein Begriff, der sich auf Kinder und Erwachsene bezieht, die laut sind oder unerwünscht.
Karte hat mittlerweile 5.973 Einträge
Die Webseite ging 2016 mit einer virtuellen Karte online und verzeichnet mittlerweile 5.973 Orte, an denen Kinder spielen.
Klickt man auf eines der Symbole werden die Bereiche spezifisch beschrieben. Darunter findet man dann Einträge wie „Kinder, die laut mit Bällen spielen“ und „Eltern, die stundenlang am Zaun tratschen“.
Nutzer der Webseite können Kommentare zu den Bereichen hinterlassen, was auch viele Menschen nutzen.
In einem Beitrag heißt es: „Kinder im Grundschulalter spielen und toben, ohne Rücksicht auf die Belästigung der Anwohner.“ In einem anderen Beitrag heißt es: „Mein Auto hat mehrmals fast Kinder angefahren.“
Ein Kommentator meckert in seinem Beitrag über ein weinendes Baby und beschreibt die Situation als unerträglich.
Auf eine Anfrage wieso diese Seite eröffnet wurde, antwortete der Betreiber: „Ich glaube das Dorozoku-Problem ist eine Belästigung durch Nachbarn. Ich möchte dabei helfen, das Problem zu bekämpfen.“
Webseite fördert Intoleranz
Auch wenn die Webseite einige Nutzer aufweisen kann, ist die Kritik mittlerweile allerdings sehr groß. Insbesondere da jeder einen Eintrag auf der Karte hinzufügen kann, auch wenn die Einträge gesichtet werden.
Einwohner der gemeldeten Gebiete sehen die Karte als kritisch an. „Wer in eine Gegend zieht, in der Kinder leben, kann nicht erwarten, dass sie still sind“, so eine Mutter.
Auch Experten sehen die Webseite kritisch, denn sie fördert die Wut Einzelner auf seine Umgebung und fördert so die Intoleranz gegenüber anderen Menschen.