Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben betroffenen Ländern weltweit, weshalb Städte und Gemeinden regelmäßige Übungen zu unterschiedlichen Szenarien abhalten, um im Ernstfall gewappnet zu sein. Bereits Kinder lernen, wie sie sich bei einem Erdbeben verhalten müssen, um sich und ihre Mitmenschen so gut wie möglich zu schützen.
Nun lief ein „Löwe“ im Osaka Tennoji Zoo frei herum und beschäftigte Mitarbeiter des Zoos, Feuerwehrleute und Freiwillige. Bei dem Raubtier handelte es sich um einen Mitarbeiter im plüschigen Löwenkostüm, der seine Rolle so realistisch wie möglich verkörperte.
Katastrophenschutzübung in voller Montur
Es wurde ein Szenario durchgespielt, bei dem ein unvorhergesehenes Erdbeben der Stärke 6 durch Bewegungen im parallel zu Japan verlaufenen Nankai-Graben (南海トラフ) ausgelöst wurde. Diese Subduktionszone liegt an der Ostküste des Landes und verursacht mit die meisten Erdbeben und Tsunamis weltweit.
Infolge des Bebens zerbrach (in der Vorstellung) das Glas des Löwengeheges und verletzte Besucher des Zoos. Der (gespielte) Löwe konnte einen umgestürzten Baum zur Flucht nutzen, lief daraufhin frei auf dem Gelände herum und griff Menschen an.
Versorgung gespielter Verletzungen
Die Mitarbeiter des Zoos kesselten ihn daraufhin mit Schilden und Fangnetzen ein und überwältigten ihn schließlich mithilfe eines Betäubungsgewehres. Neben dem Einfangen des Löwen wurde auch trainiert, sich um Verletzte zu kümmern, die durch Glasscherben oder den Löwenangriff zu Schaden gekommen waren.

Takeshi Mukai ist Direktor des Zoos und betonte, man wolle Lehren aus dieser Übung ziehen und die Erkenntnisse zukünftig im Gefahrenfall anwenden. Zwar war es für Zoobesucher unterhaltsam, die „Löwenjagd“ zu beobachten, jedoch konnten wichtige Punkte des Ablaufs ausgemacht werden, die einer Optimierung bedürfen.
Die offizielle Intensitätsskala für Erdbeben der Japan Meteorological Agency (JMA) ist 7-stufig und wird auch von dem taiwanischen Central Weather Bureau (CWB) genutzt. Stufe 7 wurde zuletzt 2018 und 2011 erreicht wurde. Das Tohoku-Erdbeben am 11. März 2011 löste einen starken Tsunami aus und führte zur Atomkatastrophe in Fukushima.