Laut des japanischen Gesundheitsministeriums hatten 62,9 Prozent der Mütter, die im Geschäftsjahr 2020 ihr erstes Kind zur Welt brachten, einen Job. Bei der Erhebung im Jahr 2015 war der Anteil der berufstätigen Mütter mit 45,8 Prozent noch deutlich geringer.
Das Ministerium hat am 3. März seinen neuesten Bericht über die „Vitalstatistik: Berufliche und industrielle Aspekte“ veröffentlicht. 2020 überstieg die Zahl der berufstätigen Mütter zum ersten Mal die 50-Prozent-Marke. Seit dem Beginn der Datenerhebung im Jahre 1970 waren noch nie so viele Frauen in Japan mit Kind berufstätig.
Berufsleben und Kindererziehung
Immer mehr Mütter gehen arbeiten und darum sei es laut einiger Experten besonders wichtig, dass die Frauen angesichts der chronisch niedrigen Geburtenrate in Japan verstärkt unterstützt werden, damit sie Arbeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren können.
Im Haushaltsjahr 2015 brachten 217.650 Frauen ihr erstes Kind zur Welt, während sie berufstätig waren. 2020 waren es im Vergleich dazu bereits 240.508 Frauen. Ein enormer Anstieg.
Bei den Frauen, die in den letzten Jahren ihr zweites Kind zur Welt gebracht haben, ist eine ähnliche Entwicklung zu erkennen.
Die Daten zeigen, dass 57,7 Prozent der Frauen, die ihr zweites Kind zur Welt brachten, einen Arbeitsplatz hatten. Das sind 18 Prozent mehr als bei der letzten Erhebung. Ebenfalls ein neuer Rekord.
Immer häufiger sind beide Elternteile berufstätig
Bei 80,1 Prozent der Paare, die im Jahr 2020 heirateten, hatten sowohl der Ehemann als auch die Ehefrau einen Job. Das entspricht einem Anstieg um 6,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2015.
Nur bei 12,6 Prozent der Paare, die im selben Jahr heirateten, war nur der Mann berufstätig und nicht die Frau. Ein Rückgang von 5,1 Prozent gegenüber der letzten Erhebung.
Bis Ende März will die japanische Regierung ein Paket zur Bekämpfung der niedrigen Geburtenrate zusammenstellen. Es wird erwartet, dass die Reform des Arbeitsstils Teil dieses Paketes sein wird.
Aktuell wird über den Ausbau von Kinderbetreuungsdiensten und über verstärkte Bemühungen zur Förderung des Elternurlaubs diskutiert.