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HomeNachrichten aus JapanSoziales & LebenZahl der Neugeborenen in Japan fällt auf Rekordtief

Geburtenrate sinkt schneller als erwartet

Zahl der Neugeborenen in Japan fällt auf Rekordtief

Die Zahl der Neugeborenen ist in Japan 2021 auf ein Rekordtief von 811.604 gesunken, was zeigt, dass die Anzahl der Kinder im Land schneller sinkt, als von der Regierung erwartet wird und dass die bisherigen Maßnahmen keinen Effekt zeigen.

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1973 verzeichnete Japan den zweiten Babyboom mit 2,09 Millionen Neugeborenen pro Mutter, seitdem sinkt die Geburtenrate allerdings kontinuierlich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 29.231 gesunken. Die Zahl ist mittlerweile auf das Niveau gefallen, das eine Studie aus dem Jahr 2017 erst für 2027 prognostiziert hatte.

Gründe für die sinkende Zahl der Neugeborenen nicht ganz klar

Laut des japanischen Gesundheitsministeriums sank die durchschnittliche Anzahl der Kinder, die eine Frau in Japan im Laufe ihres Lebens statistisch gebären wird, um 0,03 Punkte auf 1,30 im Jahr 2020. Auch die Zahl der Eheschließungen ist mit 501.116 mittlerweile auf den niedrigsten Stand der Nachkriegszeit gefallen.

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Das Ministerium erklärt den Rückgang der Neugeborenen auf einen Rückgang der Geburten bei Frauen im Alter von über 20 Jahren. Allerdings ist man sich noch im unklaren darüber, welchen Einfluss die zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit oder die Pandemie auf die Geburtenrate haben.

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Frauen zwischen 30 und 34 Jahren hatten mit 292.435 die meisten Geburten in den unterschiedlichen Altersgruppen. Das Durchschnittsalter für die Geburt des ersten Kindes liegt in Japan aktuell bei 30,9 Jahren.

Frauen zwischen 40 und 44 Jahren waren die einzige Altersgruppe, in der die Zahl der Geburten im Vergleich zum Vorjahr um 617 auf 48.516 anstieg, was darauf hindeutet, dass sich immer mehr Frauen in Japan dafür entscheiden, in einem späteren Alter Mutter zu werden.

Nach Präfekturen aufgeschlüsselt, hat Okinawa die höchste Geburtenrate, wobei jede Frau laut der Erhebung 1,80 Babys in ihrem Leben bekommt, gefolgt von Kagoshima mit 1,65 und Miyagi mit 1,64.

In Tokyo ist die Rate mit 1,08 am niedrigsten, gefolgt von Miyagi mit 1,15 und Hokkaido mit 1,20.

Maßnahmen der Regierung zeigen keinen Erfolg

Die japanische Regierung versucht bereits seit geraumer Zeit den Rückgang der Geburtenrate zu stoppen, die, wie die Statistik zeigt, allerdings keinen Erfolg zeigen.

Als Nächstes ist es geplant, eine Agentur einzurichten, die sich um Angelegenheiten von Eltern und Kindern kümmert. Zudem soll mehr Geld für die Betreuung von Kindern bereitgestellt und die Geburtsbeihilfe erhöht werden.

Maßnahmen gegen die wirtschaftliche Unsicherheit und die steigende Armut, mitunter die größten Probleme der japanischen Gesellschaft, werden allerdings nur halbherzig umgesetzt.

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