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HomeNachrichten aus JapanSprechende Mülleimer in Osaka sollen Stadtteil wieder sauberer machen

Als besonders Highlight beherrschen die Behälter sogar den Kansai-Dialekt

Sprechende Mülleimer in Osaka sollen Stadtteil wieder sauberer machen

Der Stadtteil Dotonbori in Osaka gilt als einer der belebtesten der Stadt. Bei vielen Touristen und Besuchern ist er wegen der vielen Takoyaki-Restaurants und -Stände bekannt, die verschiedene lokale Spezialitäten anbieten. Dabei fällt aber auch viel Müll an, der einfach weggeworfen wird.

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Die meisten Stände bieten ihre Speisen in Plastikschalen und mit Stäbchen aus Plastik an. Örtliche Händler wollen verhindern, dass die Reste einfach überall fallengelassen werden, und installierten zwei spezielle Mülleimer, die die Menschen ansprechen und dabei sogar auf den beliebten Kansai-Dialekt setzen. Am 5. Januar wurden die Mülleimer offiziell in Dienst gestellt. Der Händler hofft jetzt, dass diese auch rege genutzt werden.

Wenn eine Person den Deckel eines Behälters anhebt, um Müll einzuwerfen, spricht dieser denjenigen an und bedankt sich mit dem Wort „Ookini“, „Danke“ im Kansai-Dialekt. Die Mülleimer befinden sich in der Nähe des Schildes für den „Glico-Men“, einer bekannten Attraktion in der Gegend, das über der Ebisubashi-Brücke aufragt.

Händler in Osaka wollen, dass ihr Viertel wieder schöner wird

Alle beiden Behälter sind mit dem Internet verbunden, wobei einer für brennbare Abfälle und der andere für Plastik, Dosen und Glasflaschen gedacht ist. Der Mülleimer für brennbare Abfälle hat ein Fassungsvermögen von 125 Litern und ist zusätzlich mit einem Solarpanel ausgestattet. Sobald der Behälter bis zu einer bestimmten Marke mit Müll gefüllt ist, erkennt ein Sensor dies. Der Behälter komprimiert dann automatisch den Müll, sodass er das Fünffache eines einfachen Mülleimers fassen kann.

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Dieser Zeitpunkt sowie weitere Daten werden direkt an den Betreiber übermittelt, der dann weiß, wann er den Müll abholen kann. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Tonnen überquellen und der Abfall dann einfach wieder auf die Straße landet. Auch für die Nutzer bieten die Behälter einen weiteren Service. Indem man mit dem Smartphone einen QR-Code scannt, kann man einen Fragebogen ausfüllen und als Belohnung Gutscheine erhalten, die dann in den Geschäften, Restaurants oder an den Ständen eingelöst werden können.

Die Initiative wurde von den verzweifelten örtlichen Händlern und Gastronomen ins Leben gerufen, die mit der Vermüllung ihres Viertels zu kämpfen haben. Die Stadt selbst wollte allerdings keine weiteren Mülleimer aufstellen. Man befürchtete, dass die unkontrollierte Befüllung und das Überlaufen der Abfallbehälter zu noch mehr Müll auf den Straßen führen würde.

Japans Sehenswürdigkeiten kämpfen gegen zunehmende Vermüllung

Mit Ende der Corona-Beschränkungen kamen wieder mehr Besucher nach Dotonbori und die Händler hofften auf die Rückkehr von Touristen. Dadurch würde auch das Müllproblem wieder stärker in den Vordergrund rücken, was die Händler vermeiden wollten, um die Ästhetik des Viertels zu erhalten. Die sprechenden Mülleimer sollen erst einmal bis Anfang Februar in Betrieb bleiben.

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Vorher sammelten die Mitarbeiter einiger Stände und Restaurants von Hand den Müll auf und filmten sich dabei. Diese Aktion soll im Februar ebenfalls weitergehen. Die so gesammelten Daten geben Auskunft über die Art des Mülls und die Verteilung im Gebiet. Die Daten vor und während der Zeit mit den sprechenden Mülleimern sollen anschließend verglichen werden.

Die Aktion in Osaka findet in Zusammenarbeit mit dem international agierenden Reisebüro JTB statt, das sich bereits seit längerem mit der Vermüllung rund um große Sehenswürdigkeiten in Japan beschäftigt. 2022 installierte das Unternehmen eine gebührenpflichtige Mülltonne am Berg Tanigawa. Innerhalb von zwei Monaten kamen dort 10.000 Yen (etwa 70 Euro) zusammen. Aktuell läuft ein ähnliches Projekt am beliebten Nishiki Market in Kyoto.

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