Japans Ex-Premierminister Shinzō Abe, der vergangene Woche einem Attentat zum Opfer fiel, soll im Herbst ein Staatsbegräbnis bekommen. Das Begräbnis ist erst das zweite für einen ehemaligen Premierminister in der Nachkriegszeit des Landes.
Die Entscheidung stößt allerdings auf Kritik und wird insbesondere von der Opposition als eine Verschwendung von Steuergeldern angesehen.
Staatsbegräbnis kostet zu viel Steuergeld
So sagte zum Beispiel Ichiro Matsui, Vorsitzender der japanischen Innovationspartei, es würden zu viele öffentliche Gelder für ein Staatsbegräbnis benötigt.
Shinzō Abe war lange Zeit Premierminister und einer der mächtigsten Politiker, allerdings war er auch sehr umstritten. In seiner politischen Laufbahn hat er immer wieder für Skandale gesorgt, für die er allerdings nie zur Rechenschaft gezogen wurde.
Auch diese Tatsache wird kritisiert und einige Kritiker meinen, dass ein derart umstrittener Politiker solch eine Anerkennung nicht verdient.
Bereits am Dienstag fand eine Trauerfeier im kleineren Rahmen in einem Tempel in Tokyo statt, bei der sich viele Menschen von Abe verabschiedet haben. Für die Kritiker ist diese kleine Feier ausreichend gewesen.
Innenpolitik wird in Japan als eher unbedeutend angesehen
Ein weiterer Grund für die ablehnende Haltung ist die Tatsache, dass Abes innenpolitische Arbeit im Ausland zwar gelobt wurde, allerdings in Japan von vielen Seiten als wenig bedeutend angesehen wird.
Trotzdem wird im Herbst ein Staatsbegräbnis abgehalten. Zudem wird der ehemalige Premierminister auch mit der höchsten japanischen Auszeichnung geehrt.