Der Tokyoter Bezirk Taito hat eine Klage gegen 32 Geschäfte eingereicht, die sich entlang der Straße Denbouin-dori in Asakusa befinden. Die Bezirksverwaltung verlangt, dass die 32 Geschäfte das Gebiet verlassen, da sie angeblich illegal die öffentliche Straße besetzen.
Die Vereinigung „Denyoko Shoeikai“, zu der die Shops gehören, argumentiert allerdings, dass die Vorwürfe haltlos sind und dass alle Geschäfte in den 1970er-Jahren vom damaligen Bezirksbürgermeister eine Genehmigung für den Betrieb erhalten haben.
Angeblich haben die Geschäfte keine Genehmigung
Die Denbouin-dori-Straße in Tokyos Bezirk Taito befindet sich in der Nähe des Sensoji-Tempels, erstreckt sich über eine Länge von etwa 300 Metern und kreuzt sich mit der Nakamise-Einkaufsstraße. Auf der Westseite der Straße befinden sich eine Reihe von Spielzeug-, Kleidungs- und Souvenirläden.
Laut des Bezirksamtes wurden die Shops zwar in den späten 1970er-Jahren gebaut, aber die Eigentümer haben weder Anträge auf eine Genehmigung zur Nutzung der Straße gestellt noch die erforderlichen Gebühren gezahlt.
Seit 2014 hat die Gemeinde immer wieder die Betreiber aufgefordert, die Straße zu verlassen, da dies als illegale Besetzung angesehen wird.
Alle Betreiber haben sich bisher geweigert, deshalb wurde nun eine Klage eingereicht. Der Bezirk will, dass die Geschäfte schließen und die nicht gezahlten Gebühren beglichen werden.
Unterlagen fehlen
Hiroyuki Nishibayashi, Vorsitzender von „Denyoko Shoeikai“, argumentierte, dass es in der Gegend schon vor dem Zweiten Weltkrieg viele Verkaufsstände gegeben habe.
Im Jahr 1977 wurde ein Instandhaltungsprojekt für die Gemeinde ins Leben gerufen. Nach Gesprächen mit der Gemeinde einigten sich die Geschäfte darauf, dass sie, wenn sie das Gebiet einmal räumen, ihre Geschäfte wieder betreiben dürfen, sobald das Projekt abgeschlossen ist. Daraufhin errichteten sie neue Geschäfte. Der ehemalige Bürgermeister des Stadtbezirks Taito, Eiichi Uchiyama, erklärte anschließend, dass der Bezirk „keine Landmiete benötigt“.
In den letzten Verhandlungen mit dem Bezirk erklärten die Betreiber, dass sie beabsichtigen, die Landpacht zu zahlen, wenn sie dazu gefordert werden. Zudem wollen sie ihre Geschäfte auch an einem anderen Standort weiterführen.
Im Anschluss an diese Verhandlungen reichte die Gruppe im Jahr 2021 eine Petition mit rund 12.000 Unterschriften ein, um weitere Gespräche mit der Gemeinde führen zu können, was die Bezirksverwaltung allerdings ablehnte.
Der Vorsitzende Nishibayashi sagte dazu: „Es ist bedauerlich, dass eine Klage angestrengt wurde, ohne dass eine zufriedenstellende Diskussion geführt werden konnte.“
Sowohl das Bezirksamt als auch der Verband erklärten, dass sie keine Dokumente aus dieser Zeit besitzen.