Südkorea kündigte Pläne an, um die Abhängigkeit der Wirtschaft des Landes von der japanischen Industrie zu reduzieren.
Auf einer Pressekonferenz wiederholte Südkoreas Finanzminister die Forderung an Tokyo, die Verschärfung der Exportkontrollen zu beenden und sagte: „Die Regierung arbeitet an umfassenden Plänen, um die Abhängigkeit des Landes von Japans Material-, Komponenten- und Ausrüstungsindustrie zu verringern, und wird dies bald bekannt geben.“
Südkorea will seine Lieferkette unabhängiger machen
Die politischen Spannungen, insbesondere wegen den Entschädigungen von südkoreanischen Zwangsarbeitern, haben sich in den letzten Wochen verschärft.
Nachdem bei einigen japanischen Firmen die Vermögenswerte in Südkorea eingefroren wurden, führte Japan Exportbeschränkungen nach Südkorea auf Produkte ein, die in der Halbleiterindustrie benötigt werden.
Anfang der Woche kündigten südkoreanische Anwälte an, das die Vermögenswerte von Mitsubishi Heavy Industries veräußert werden sollen, um die Opfer der Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkrieges zu entschädigen.
Japan kündigte im Gegenzug Maßnahmen an, um die japanischen Firmen zu schützen.
Die Gerichtsurteile in Südkorea wurden im Herbst vergangenen Jahres gesprochen. Japanische Unternehmen, darunter Mitsubishi Heavy Industries, wurden aufgefordert, den Opfern der Zwangsarbeit Schadensersatz zu zahlen. Diese Urteile haben die diplomatischen Spannungen zwischen Japan und Südkorea noch einmal verschärft.
Bereits Ende Mai hatte das Gesundheitsministerium angekündigt, dass die Kontrollen für Meeresfrüchte aus Südkorea deutlich verschärft werden. Kurz nachdem Südkorea angekündigt hatte, das Einfuhrverbot für Fisch aus Fukushima beizubehalten.
USA will nun doch einschreiten
Am Montag kündigten die USA an, sich nicht in den Handelsstreit der beiden Länder einmischen zu wollen. Bei einem Treffen in Soul sagte ein US-Beamter am Mittwoch allerdings, dass die USA alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um den Konflikt zu beenden.
Nach einem Treffen mit dem südkoreanischen Außenminister Kang Kyung-wha erklärte David Stilwell, der führende Diplomat für ostasiatische Angelegenheiten, gegenüber Reportern, die Vereinigten Staaten legten großen Wert darauf, ihre Beziehungen zu Südkorea und Japan zu stärken.
Quelle: TJT, JT