Südkorea will Japans Handelsstatus wiederherstellen, trotz des Widerstands eines großen Teils der Bevölkerung, um so den Streit zwischen beiden Ländern zu einem Abschluss zu führen.
In einer Stellungnahme sagte Präsident Yoon Suk Yeol, dass es eine Vernachlässigung seiner Pflicht wäre, die Beziehungen zu Japan so angespannt zu lassen, wie sie sind, da eine stärkere Zusammenarbeit für die Lösung der verschiedenen Herausforderungen, denen sich Seoul gegenübersieht, unerlässlich ist.
Südkorea und Japan nähern sich wieder an
Zudem sagte der südkoreanische Präsident, dass die Notwendigkeit die Beziehungen zu Japan zu stärken, aufgrund des fortschreitenden Atomprogramms Nordkoreas, der sich verschärfenden strategischen Rivalität zwischen den USA und China und der Herausforderungen in der globalen Lieferkette gewachsen ist.
Südkorea und Japan haben eine enge wirtschaftliche und kulturelle Beziehung, zudem sind beide wichtige Verbündete der USA. Die Beziehungen kühlten sich in den letzten Zeit allerdings ab, da der Streit über die Entschädigung ehemaliger koreanischer Zwangsarbeiter eskalierte.
Beide Länder stuften infolge des Streits den Handelsstatus des jeweils anderen Landes herab. Japan verschärfte zudem die Exportkontrolle für Produkte, die nach Südkorea exportiert wurden.
Bevölkerung lehnt Vorschlag zur Beilegung des Streits ab
Der neue südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol unterbreitete vor einigen Tagen überraschend einen Vorschlag, um den Streit beizulegen. Daraufhin nahm Japan die Exportkontrolle zurück und prüft, den Handelsstatus Südkoreas wiederherzustellen.
Yoons Vorstoß hat allerdings Kritik innerhalb der südkoreanischen Bevölkerung ausgelöst, die eine direkte Entschädigung von den japanischen Unternehmen und eine direkte Entschuldigung von Tokyo für die Zwangsarbeit gefordert haben. Eine Umfrage ergab, dass etwa 60 Prozent der Südkoreaner Yoons Maßnahmen zur Lösung des Problems der Zwangsarbeit ablehnen.