Sushi-Ketten in Japan, die ihre Menüs über ein Fließband laufen lassen, haben ein neues Problem, das als Kundenterror bezeichnet wird. Die Unternehmen befürchten, dass die Bilder und Videos von Menschen, die die Produkte berühren oder auch ablecken und wieder auf das Fließband stellen, dazu führen, dass Kunden vergrault werden.
Eine Maßnahme gegen solch ein Verhalten mancher Kunden wäre, dass die Ketten Mitarbeiter einstellen, die die Gäste im Auge behalten, allerdings wurde das einen weiteren Anstieg der Verkaufspreise bedeuten, was ebenfalls Kunden kosten könnte.
Sushi-Ketten durch Videos in den sozialen Medien unter Druck
Der Sushi-Ketten-Betreiber Akindo Sushiro kündigte Anfang Februar an, dass man straf- und zivilrechtliche Schritte gegen einen Kunden einleiten wird. Das Unternehmen reagiert damit auf ein Video, das sich in den sozialen Medien verbreitet und einen Kunden zeigt, der Teetassen und eine Flasche mit Sojasoße ableckt.
Auch das Unternehmen Hama-Sushi hat mit Kundenterror zu kämpfen. Ein Video zeigte einen Kunden, der Wasabi auf ein Sushi gab, das auf dem Fließband an ihm vorbeifuhr.
Die Sushi-Ketten machen in der Regel kein Wasabi auf ihr Sushi, damit die Kunden selbst entscheiden können, ob sie ihr Essen scharf gewürzt möchten, oder nicht.
Ein weiteres Video zeigt einen Mann, der einen Teller vom Fließband nimmt, den Plastikdeckel anhebt und etwas mit dem Essen zu machen scheint, was man nicht genau erkennen kann. Danach stellt er den Teller wieder zurück auf das Band.
Die Ketten hatten bereits mit Videos zu kämpfen, die von Teilzeitkräften aufgenommen wurden und zeigten, wie sie etwas mit dem Sushi machten, bevor es zum Kunden geliefert wurde.
Jetzt müssen die Ketten etwas gegen den Kundenterror unternehmen, was allerdings teuer werden wird. Dazu kommt, dass die Ketten ihr Personal reduziert haben, um Geld zu sparen. In vielen Restaurants ist es mittlerweile üblich, per Touchscreen sein Essen zu bestellen und an Selbstzahler-Terminals zu bezahlen.
Gegenmaßnamen sollen helfen
Dies begünstigt allerdings den sogenannten Kundenterror, da man sich unbeobachtet fühlt.
Als erste Gegenmaßnahme haben einige Sushi-Ketten beschlossen, nur noch die von Kunden ausdrücklich bestellten Menüs auf das Fließband zu legen.
Sushiro plant in allen seinen mehr als 600 Filialen in Japan transparente Wände zwischen den Förderbändern und den Tischen aufzustellen.
Kura plant seine Kameras so umzubauen, dass eine KI das Personal warnt, wenn ein Kunde einen Sushi-Teller zurück auf das Förderband zurücklegt.
Mittlerweile ergreifen auch andere Fast-Food-Ketten Maßnahmen gegen Kundenterror. Ichibaya, der Betreiber der Curry-Kette „Curry House CocoIchibanya“, stellt seine Schalen mit süßen und salzigen Gemüsegurken mittlerweile erst auf den Tisch, wenn ein Gast Platz genommen hat und setzt mittlerweile auch Kameras ein, um die Kunden im Auge zu behalten.