In Japan wird ein intelligenter Koffer als Ersatz für Blindenhunde getestet. Das Gerät wurde von Chieko Asakawa entwickelt, die selbst blind und Direktorin des nationalen Museums für aufkommende Wissenschaft und Innovation ist.
Die Entwicklung startete 2017, nachdem Unternehmen, darunter IBM und Shimizu, ihre Unterstützung zugesagt hatten. Das Gerät wurde erstmals 2020 vorgestellt.
Koffer mit hochsensiblen GPS ausgestattet
Der Koffer wurde zuvor in Innenräumen getestet, für den ersten Testlauf im Freien wurden die Räder vergrößert, um Unebenheiten besser überwinden zu können.
Das Gerät ist mit einem GPS-System ausgestattet, das die Position mit einer Fehlerquote von 10 Zentimetern bestimmen kann. Außerdem scannt es die Umgebung mit Kameras und Lasersensoren, um Hindernisse zu umgehen. Die Route muss vorher festgelegt werden und die Navigation kann auch über Kopfhörer erfolgen.
Der Koffer wird noch bis zum 6. Februar von sehbehinderten Menschen, die sich vorab für den Test beworben haben, weiter getestet werden.
Gerät soll an vielen Plätzen verliehen werden
Schon bald will Asakawa das Gerät an Flughäfen, Einkaufszentren, Bahnhöfen und anderen Orten, an denen Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, zum Verleih anbieten.
Die Entwicklerin hofft, dass das Gerät nach Blindenstöcken und -hunden die dritte wichtigste Mobilitätshilfe für blinde Menschen werden wird.