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App soll auch in Japan verboten werden

TikTok in Japan – Zwischen politischem Theater und berechtigten Bedenken

TikTok gehört zu den beliebtesten Apps weltweit, insbesondere junge Menschen nutzen die App des chinesischen Unternehmens ByteDance gerne.

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Doch die App ist nicht unumstritten und in der USA droht ihr das Aus, in Indien wurde TikTok bereits verboten. Auch in Japan gibt es Überlegungen, den Dienst zu verbieten, da man Befürchtungen hat, dass mit der App auch Daten an die chinesische Regierung weitergegeben werden.

TikTok wegen Chinas Politik unter Beschuss

Dabei handelt es sich um eine Mischung aus legitimen Bedenken und politischem Theater, da China seine Macht weltweit ausweitet.

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TikTok-Nutzer in Japan haben ihre Reaktionen auf die vorgeschlagenen Einschränkungen geteilt und damit sowohl gezeigt, wie wichtig die App ist, als auch, dass die steigende Beliebtheit von TikTok so etwas wie eine Kluft in der Art und Weise darstellt, wie die Menschen in Japan das Internet nutzen.

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Eine gute Momentaufnahme davon, wie Menschen auf allen Seiten von einer möglichen TikTok-Regulierung betroffen sein könnten, findet sich in einem Nikkei-Artikel über die möglichen Auswirkungen auf Schülerinnen der Sekundarstufe.

Das Schlüsselzitat stammt von einem 16-jährigen Schüler in der Präfektur Kanagawa, der sagte: „Wenn du die App nicht nutzen kannst, kannst du nicht leben.“ Die Aussage wurde allerdings schnell ins Lächerliche gezogen, insbesondere auf Twitter, wo die Absurdität dieser Aussage hervorgehoben wurde.

Aber, auch wenn dieses Zitat vielleicht ein wenig dramatisch ist, so ist es doch nicht ganz falsch.

Mehr als nur ein digitales Warenlager für Tanz-Videos

TikTok ist viel mehr als ein digitales Warenlager für Tanz-Videos. Es ist eine eigenständige Social-Media-Plattform, die bietet, was Facebook oder Twitter für ein jüngeres Publikum bieten: Unterhaltung,  einen Ort, um die eigenen künstlerischen Bemühungen zu präsentieren und Verbindungen mit anderen zu entwickeln.

Sie kann sogar eine Quelle für unterschiedliche Sichtweisen auf Eilmeldungen sein. TikTok bot Filmmaterial aus erster Hand von der Überschwemmung in Kyushu im Juli an und zeigte damit vielen Menschen, dass die App auch für wichtige Dinge genutzt werden kann.

Es ist verständlich, warum die Nutzer durch Einschränkungen nicht gut finden. In einem Bericht von Abema TV äußerte sich der User sayansa34, der seine Verwirrung über mögliche Vorschriften zum Ausdruck brachte und feststellte, dass andere Plattformen wie Instagram und YouTube zwar existieren, aber einfach nicht die gleichen sind.

Ironischerweise unterstreichen die Kommentare auf Twitter von Benutzern, die TikTok meist nicht mögen, wie wichtig diese Art von App für die Menschen sind.

Als Berichte auftauchten, dass Twitter selbst daran interessiert sei, die amerikanische Tochter von TikTok zu kaufen, kletterte ein gegen die Partnerschaft gerichteter Satz in Japan in der Trendrangliste nach oben. Viele Twitter-Urgesteine schienen der mögliche neuen Zukunft stark abgeneigt zu sein und benutzten einen Hashtag, um auszudrücken, dass sie keine Flut junger Benutzer auf Twitter haben wollten.

Diese Situation könnte jedoch nur die harte Realität der sozialen Medien widerspiegeln.

Japan folgt in der Regel der USA

Mina Ogawa schrieb in einem Artikel auf Ameba TV über die Situation bei TikTok und argumentierte, dass die App letztendlich in irgendeiner Form eingeschränkt werden wird, da Japan im Allgemeinen dem Beispiel der Vereinigten Staaten folgt.

Sie ist jedoch der Meinung, dass die Menschen sich nicht nur auf eine Plattform verlassen sollten, da sie jederzeit verschwinden oder sich verändern können und fügte hinzu, dass die Situation wahrscheinlich sogar für Plattformen wie YouTube zutrifft.

Man könnte sogar das Argument anführen, dass das Online-Sein im 21. Jahrhundert für alle Beteiligten höchstwahrscheinlich mit Herzschmerz enden wird.

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