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HomeNachrichten aus JapanTochter des Aum-Sektenführers Asahara bekommt die Asche ihres Vaters zugesprochen

Streit um die Überreste geht aber weiter

Tochter des Aum-Sektenführers Asahara bekommt die Asche ihres Vaters zugesprochen

Ein Gericht in Tokyo entschied am Donnerstag, dass die 39-jährige zweite Tochter des hingerichteten Aum-Sektenführers Shoko Asahara seine eingeäscherten Überreste in Besitz nehmen kann.

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Damit geht der langjährige Streit um seine Asche allerdings immer noch nicht zu Ende.

Asche von Shoko Asahara wird in einem Gefängnis aufbewahrt

Asaharas Asche wurde in einem Gefängnis in der japanischen Hauptstadt aufbewahrt, seit er im Juli 2018 zusammen mit 12 anderen Mitgliedern der Sekte wegen Verbrechen, insbesondere dem Sarin-Gas-Angriff auf die Tokyoter U-Bahn 1995, bei dem 14 Menschen getötet und mehr als 6.000 weitere verletzt wurden, gehängt wurde.

Die Entscheidung des Tokyoter Familiengerichts dürfte die Spaltung innerhalb der Familie Asaharas in Bezug auf die Frage, wer seine Asche bekommt, noch verschärfen, da seine vierte Tochter eine Berufung vor dem Obersten Gericht in Tokyo plant.

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Beobachter sagen, dass Asahara, dessen wirklicher Name Chizuo Matsumoto war, seine vierte Tochter als diejenige benannt habe, die seine Überreste erhalten soll. Aber andere Familienmitglieder, darunter die zweite Tochter und die 37-jährige dritte Tochter, haben argumentiert, dass es Asahara nicht möglich gewesen sei, eine bestimmte Person zu benennen, da er Kommunikationsschwierigkeiten hatte, als er im Todestrakt saß.

Unabhängig davon will auch die 62-jährige Witwe Asaharas, mit der der Sektenführer zwei Söhne und vier Töchter hatte, die Asche erhalten. Asaharas Leichnam wurde wenige Tage nach seiner Hinrichtung im Gefängnis von Tokyo eingeäschert.

Verehrung von Asahara durch neue Sekte befürchtet

Allgemein wird befürchtet, dass die Aleph, eine Sekte die als Nachfolge von Aum Shinrikyo angesehen wird, die Asche verehren könnte.

Aum entwickelte sich aus einer Yoga-Schule, die 1984 von Asahara gegründet wurde und auf ihrem Höhepunkt etwa 1.400 feste Anhänger und mehr als 10.000 „Mitläufer“ hatte. Obwohl sich die Sekte 1996 auflöste, gingen aus ihr drei neue Sekten hervor – Aleph und zwei Splittergruppen, die immer noch aktiv sind.

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