Am 11. Oktober wird der neue Fischmarkt Toyosu in Tokyo eröffnet. Doch Tokyos Gouverneurin Yuriko Koike leitete bereits am Donnerstag, den 12. September, die Eröffnungsfeierlichkeiten ein.
Hunderte von Regierungs- und Fischereibeamte kamen zur feierlichen Durchtrennung des Bandes, das die Einweihung der Anlage markierte. Der neue Fischmarkt beendet damit die Ära des berühmten Tsukiji-Fischmarktes. Dieser eröffnete erstmals 1935 seine Tore und wurde zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen der japanischen Hauptstadt.
Koike sagte nach einem Rundgang durch die neue Anlage, dass der Toyosu-Markt die Marke „Tsukiji“ weiterführen wird. Der Umzug des neuen Marktes war ursprünglich bereits für den November 2016 geplant. Jedoch ergab eine Untersuchung zum damaligen Zeitpunkt Spuren von Arsen und anderen Verunreinigungen im Grundwasser der neuen Anlage. Nun, so die Gouverneurin, sei die Sicherheit gewährleistet und zerstreute somit weitere Bedenken in diese Richtung. Die Verantwortlichen hoffen, dass Toyosu als Touristenattraktion in die Fußstapfen des Tsukiji-Marktes tritt.

Das Ende einer Ära
Tsukiji war ein beliebter Touristen-Spot, bekannt für seine kleinen Sushi-Restaurants und Verkaufsstände für Meeresfrüchte und japanische Messer. Zudem war es auch ein Arbeitsmarkt, der pro Tag Meeresfrüchte in einem Durchschnittswert von rund 12 Millionen Euro (1,6 Milliarden Yen) umsetzte. Dieses Wochenende öffnet der legendäre Markt zum letzten Mal seine Pforten für Besucher.

An seiner Stelle ist ein Einkaufszentrum mit einem Themenpark geplant. Der Außenbereich mit seinen Geschäften und Restaurants bleibt am alten Standort. Ursprünglich sollte der Fischmarkt erhalten bleiben, lediglich Modernisierungsarbeiten waren angedacht. Der traditionelle Markt liegt in größerer Nähe von Tokyos Zentrum. Hygiene- und Effizienzgründe bildeten jedoch die Rechtfertigung für eine Verlegung. Doch die Entdeckung der Schadstoffe am neuen Standort beschädigten die Umzugspläne und werden sicher eine Weile einen großen Makel des neuen Marktes bilden. Kritiker zweifeln an einer vollständigen Wiederherstellung des Vertrauens der Verbraucher.
Quelle: Asahi Shimbun