Der Druck auf die Organisatoren der Olympischen Spiele wächst, nun hat auch die Tokyo Medical Practitioners Association in einem Brief an Japans Premierminister, die Gouverneurin von Tokyo und die Präsidentin des Organisationskomitees gefordert, dass die Spiele abgesagt werden.
„Wir glauben, dass es die richtige Entscheidung ist, eine Veranstaltung abzusagen, die die Möglichkeit hat, die Zahl der infizierten Menschen und der Todesfälle zu erhöhen. Unsere Nation erlebt jetzt einen Anstieg von Coronavirus-Patienten in einer vierten Welle, der bisher schlimmsten. Die medizinischen Systeme, die auf COVID-19 reagieren, sind überlastet, fast bis an ihre Grenzen. Die Realität ist, dass das gesamte medizinische System vor einer fast unüberwindbaren Schwierigkeit steht, wenn wir unser nicht bestes geben, um mit Coronavirus-Maßnahmen zu reagieren“, heißt es in dem Brief.
Organisatoren pochen trotz Widerstand weiter auf die Olympischen Spiele
Der größte Teil Japans befindet sich unter verschärften Corona-Maßnahmen, dies hat bereits dazu geführt, dass IOC-Chef Thomas Bach seine geplante Reise absagen musste.
Trotz der Tatsache, dass das Land mit einer vierten Welle zu kämpfen hat, die kein Anzeichen zeigt, sich abzuschwächen, beharren die japanische Regierung, die Gouverneurin von Tokyo und auch Bach darauf, dass die Spiele stattfinden werden.
Auch, dass die Proteste immer lauter werden, rüttelt nicht an diesem Entschluss.
Als vor ein paar Tagen der Stadt Tokyo eine Petition übergeben wurde, sagte die Gouverneurin wenige Minuten später, dass die Spiele stattfinden werden.
Auch, dass es immer mehr Proteste auf den Straßen gibt, eigentlich alle Umfragen in der letzten Zeit zeigten, dass die Mehrheit die Spiele nicht möchte, Wissenschaftler sich bereits gegen die Veranstaltung ausgesprochen haben und die Kritik aus der Opposition und den eigenen Reihen lauter wird, wird komplett ignoriert.
Wichtige Einnahmen für das IOC, hohe Kosten für Japan
Die Olympischen Spiele sollen am 23. Juli eröffnet werden, am 24. August folgen die Paralympics. Für das IOC sind die Spiele enorm wichtig, da 75 Prozent ihrer Einnahmen aus dem Verkauf von TV-Rechten stammen, 18 Prozent kommen aus dem Sponsoring.
Japan hat offiziell 14,5 Milliarden US-Dollar für die Veranstaltung ausgegeben, wobei allerdings Prüfungen ergeben haben, dass die Zahl viel höher sein muss.