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Belastung fürs Personal nimmt weiter zu

Tokyos Feuerwehr verzeichnete 2022 so viele Notrufe wie noch nie

Die Feuerwehr in Tokyo verzeichnete im Jahr 2022 insgesamt 1.036.645 Notrufe, 13.000 mehr als im Vorjahr und damit einen neuen Rekordwert.

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Es ist das erste Mal, dass die 1-Millionen-Marke überschritten wurde. Auch die Zahl der Einsätze von Rettungswagen erreichte mit 872.101 ein weiteres Rekordhoch.

Belastung des Notfallpersonals der Feuerwehr bleibt hoch

Nach Angaben der Feuerwehr ist die Arbeitsbelastung des Notfallpersonals angesichts der Pandemie, die keine Anzeichen für eine Entspannung erkennen lässt, weiterhin hoch. Bereits im August wurde vor einem Zusammenbruch der Rettungskräfte in Tokyo gewarnt.

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Laut den offiziellen (vorläufigen) Angaben stieg die Zahl der Notrufe und der Einsätze von Rettungswagen durch die Pandemie und Hitzschlag sprunghaft an. Es gab Zeiten, in denen das Personal keine Pause machen konnte und Mitarbeiter aus anderen Abteilungen hinzugezogen werden mussten, um auf Anrufe bei der Notfall-Hotline zu reagieren.

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Die Einsatzquote der Rettungswagen lag im vergangenen Jahr regelmäßig über 95 Prozent.

Die durchschnittliche Zeit bis zum Eintreffen eines Rettungswagens am Notfallort betrug 9 Minuten und 43 Sekunden, das sind 2 Minuten und 23 Sekunden mehr als 2021. Auch die Gesamtzeit des Rettungsdienstes pro Einsatz erreichte mit durchschnittlich 113 Minuten und 59 Sekunden einen Rekordwert und lag damit um 16 Minuten und 22 Sekunden höher als im Vorjahr.

Durch die aktuelle Infektionswelle steigt die Zahl der Notrufe erneut an und die Feuerwehr warnt, dass sie kaum mehr in der Lage sei, die aktuelle Situation zu bewältigen.

Coronavirus nicht der einzige Faktor für die Überlastung

Allerdings ist laut der Feuerwehr das Coronavirus nicht der einzige Faktor, der zu den angespannten Situation beitrage.

Etwa 20 Prozent der Anrufe sind keine Notfälle, sondern Streiche, wie z. B. „Hier ist eine verdächtige Person und ich möchte, dass Sie kommen und nachsehen“, „Ich möchte, dass Sie die Klimaanlage ausschalten“, „Wo kann ich einen Coronavirus-Test machen?“. Die Beantwortung dieser Anrufe verschlimmert das ohnehin schon chaotische System der Notdienste noch zusätzlich.

Normalerweise braucht es ein oder zwei Minuten, um einen Rettungswagen in Tokyo zu ordern, nachdem ein Feuer oder ein anderer Notfall erkannt wurde. Durch den Anstieg der Notrufe braucht es mittlerweile aber um einiges länger, um einen Anruf zu bearbeiten.

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