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Tunnel für Magnetschwebebahn ohne Erlaubnis aus Shizuoka geplant

In den Südalpen der Präfektur Shizuoka ist, gegen den Willen der Bewohner, ein Tunnel für die Magnetschwebebahn geplant. Nun zieht die Bahngesellschaft die Fortführung des Baus ohne Einwilligung der Präfektur in Betracht.

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Interventionen der Präfekturregierung stoppten das Bauprojekt für den Moment. Die Zentraljapanische Eisenbahngesellschaft (JR Central) gab nun bekannt, dass sie den Bau des Tunnelabschnittes vorantreiben möchte, auch ohne die Einwilligung der Präfektur Shizuoka. Heita Kawakatsu, Gouverneur der Präfektur, steht als Gegner dem Bauprojekt gegenüber. Die Bauarbeiten für das 8,9 Kilometer lange Tunnelstück finden unter dem Fluss Oi statt, der mit seinem Wasser einen Großteil der Präfektur versorgt. Durch die Arbeiten im Erdreich soll die Wassermenge, die dann flussabwärts fließt, um bis zu 2 Tonnen pro Sekunde abnehmen. JR Central plant in diesem Fall, einen Teil des Grundwassers in den Fluss zu pumpen, um die fehlende Menge auszugleichen.

Unstimmigkeiten verzögern den Bau

Der Fluss leidet jährlich an Wassermangel und durch den Bau wird noch mehr verloren gehen. Daher fordern Bürger und die lokale Regierung die Bahngesellschaft auf, das gesamte Untergrundwasser des Tunnels zurück in den Fluss zu leiten. JR Central stellt sich dagegen, weil die Menge des Untergrundwassers im Tunnel die Fehlmenge im Fluss bei weitem übersteigt. Der Bahnbetreiber bot der lokalen Regierung einen Kompromiss an. Danach möchte JR Central etwas mehr Wasser zurückpumpen als der Fluss in Zeiten niedriger Pegelstände verlieren wird. Die Präfekturregierung lehnte jedoch ab. Sie richtete daraufhin im August eine Expertenkommission ein, um die Höhe der Fließmenge abzuschätzen, die durch den Bau des Tunnels abnehmen würde. Bevor der Gouverneur zu einer endgültigen Entscheidung kommt, möchte er erst einmal die Ergebnisse der Untersuchungen abwarten.

Da sich somit die Bauarbeiten weiter verzögern, überdenkt JR Central nun die Möglichkeit, die Baumaßnahmen ohne die Einwilligung der lokalen Behörden in Shizuoka einzuleiten. Das Bahnunternehmen befürchtet, dass es die Magnetschwebebahn, die in Zentraljapan zwischen Tokyo und Nagoya verlaufen soll, nicht pünktlich im Jahre 2027 in Betrieb nehmen kann. Eine Vereinbarung zwischen dem Bahnunternehmen und der Präfekturregierung beruht nicht auf Grundlage eines Gesetzes. Darum kann das Unternehmen auch ohne Einwilligung seine Arbeiten beginnen. Shin Kaneko, der Präsident von JR Central, bevorzugt allerdings eine einvernehmliche Lösung. Er hofft auf das Verständnis der Bewohner der Präfektur. Die Bauarbeiten für die Bahnlinie begannen im Jahre 2014. Bis 2045 soll die Strecke bis Osaka ausgebaut werden. Magnetschwebebahnen erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 500 Stundenkilometern.

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Quelle: Mainichi Shimbun

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