Die Shiretoko-Halbinsel in Hokkaido gehört zum Weltkulturerbe, ist aber auch stark von der Verschmutzung in den Meeren betroffen. Eine Gruppe Umweltschützer machte sich mit Kajaks auf den Weg nach Kushiro, um dort in ihrer Freizeit Müll zu sammeln. Eine Woche lang wurde versucht, die wertvolle Region auch für die Nachwelt so schön zu erhalten.
Die Gezeiten spülen fortwährend große Mengen an Meeresmüll an die Küste der zerklüfteten Halbinsel. Obwohl sich die örtlichen Behörden und weitere Freiwillige aus der Region ebenfalls an der Aktion beteiligen, ist es ein schwieriges Unterfangen, den Massen an menschlichen Überbleibseln am Strand Herr zu werden. Die gemeinnützige Organisation Shiretoko Nature School organisierte auch in diesem Jahr die Kajak-Tour zum Wohle der Umwelt. In diesem Jahr konzentrierte man sich auf die Küste in der Nähe der Kashuni-Wasserfälle, die eine beliebte Touristenattraktion in der Gegend darstellen.
Freiwillige aus ganz Japan im Kampf gegen Meeresmüll
Auch viele ältere Menschen aus anderen Präfekturen gehören zu den Freiwilligen, die mit Kajaks die Küste entlangfahren und Plastikflaschen, Dosen und alte Netze aus dem Meer sammeln. Innerhalb von 10 Minuten können so schon einmal bis zu 50 Kilogramm zusammenkommen. Ende April landete Shiretoko auf tragische Weise in den Nachrichten, als in der Gegend ein Touristenboot mit 26 Passagieren und Besatzungsmitgliedern verunglückte. Die Teilnehmer wollen mit ihrer Aktion auch den Opfern gedenken.
Die Shiretoko-Halbinsel ist etwa 65 Kilometer lang. Der Müll wird von der Strömung mitgerissen und landet vor allem an der Westküste, an der sich immer wieder kleine Müllberge auftürmen, die von vielen als Schandfleck in der Landschaft angesehen werden. Die Halbinsel steht seit 2005 auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Um die natürliche Umgebung zu schützen, gibt es teilweise kaum Zufahrtsstraßen und motorisierte Boote dürfen nicht anlegen. Dadurch sind bestimmte Regionen von Shiretoko nur schwer zu erreichen, sodass man lange Wanderwege oder Touren mit dem Kajak nutzen muss, um dort Müll einsammeln zu können.
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Weitere Regionen teilen das Schicksal von Shiretoko
Die Stadt Shari und das Umweltministerium starten immer wieder Aktionen mit zahllosen Freiwilligen, allerdings stellt man immer wieder fest, dass es wesentlich mehr Müll als Hände gibt, die ihn aufsammeln können. Das Utoro-Naturschutzbüro nutzte einen Zuschuss des Umweltministeriums, um die Kajak-Tour von Utoro an der Westküste entlang zu unterstützen. In einigen Regionen musste der Unrat auf extra gecharterte Boote gebracht werden.
Der gesammelte Abfall soll später zu Accessoires und anderen nützlichen Gegenständen verarbeitet werden. Mit diesen sollen dann zukünftige Sammelaktionen gefördert werden. Mit der Aktion werde außerdem die Bedeutung von Shiretoko als Weltkulturerbe unterstrichen und die natürliche Schönheit erhalten. Ähnlich wie Shiretoko haben auch die Ogasawara-Insel in Tokyo und die Yakushima-Insel in der Präfektur Kagoshima, die ebenfalls zum Weltkulturerbe gehören, mit Meeresmüll zu kämpfen. Auch dort versucht man mit ähnlichen Aktionen der Meeresverschmutzung entgegenzuwirken.