Um den Plastikverbrauch in Japan zu senken, hat das Kabinett am Dienstag einen Gesetzesentwurf zur Verringerung des Plastikmülls und Förderung des Recyclings gebilligt.
Der Gesetzentwurf, der im April 2022 in Kraft treten soll, sieht eine Reihe neuer Maßnahmen vor, die von der Wiederverwertung einer breiteren Palette von Abfällen bis zur Reduzierung der Verwendung von Plastik in Restaurants und Einzelhandelsgeschäften reichen.
Plastikverbrauch soll gesenkt werden
Derzeit erlauben viele Kommunen in Japan nur das Recycling bestimmter Arten von Plastikmüll, wie Tabletts und Behältnisse zum Mitnehmen von Lebensmitteln.
Durch den Gesetzesentwurf werden sie allerdings dazu gedrängt, mehr an Plastikmüll zu sammeln, einschließlich Schreibwaren und Spielzeug und die verschiedenen Arten von Plastik auf einmal aus den Haushalten abzuholen.
Gastronomiebetriebe, die ihren Kunden Einwegstrohhalme und -besteck zur Verfügung stellen, werden verpflichtet, eine Möglichkeit zu finden, den Plastikverbrauch zu senken.
Einzelhandelsgeschäfte müssen ebenfalls Maßnahmen zur Abfallreduzierung ergreifen, wie z.B. die Erhebung von Gebühren für Verpackungen, die Umstellung von Plastikverpackungen auf umweltfreundlichere Materialien oder dass Kunden gefragt werden, ob sie überhaupt eine Verpackung benötigen.
Unternehmen, die die neuen Anforderungen nicht erfüllen, können mit einer Geldstrafe von bis zu 500.000 Yen belegt werden.
Zertifizierung soll Produkte mit wenig Plastik attraktiver machen
Der Gesetzesentwurf kommt, nachdem im Juli letzten Jahres eine Gebühr für Plastiktüten in Geschäften in Japan eingeführt wurde – eine Maßnahme, die sich als effektiv erwiesen hat und beibehalten wird.
Die japanische Regierung will außerdem ein System zur Zertifizierung umweltfreundlicher Produkte einführen, z.B. solche, die nur eine kleine Menge Plastik verwenden.
Unternehmen, die große Mengen an Verpackungen oder Baumaterialien benötigen, werden dazu angehalten, ihre Recyclingprogramme zu verstärken. Unternehmen, die sich weigern oder deren Programme als ungenügend eingestuft werden, können von der Regierung dazu gezwungen werden.
In Japan fallen jährlich mehr als 8 Millionen Tonnen Plastikmüll an. Die damit verbundene Verschmutzung der Meere ist ein ernsthaftes Problem, was die japanische Regierung nun angeht.