Japan hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Emissionen des Landes bis 2030 um 26 Prozent zu senken. Allerdings steht das Land unter Druck, die Treibhausgase stärker als eigentlich geplant senken zu müssen, da dies von allen Seiten gefordert wird.
Die japanische Regierung will daher ein neues Ziel für das Jahr 2030 festlegen, das deutlich ehrgeiziger sein soll, als die angestrebten 26 Prozent im Vergleich zu 2013. Zwar wurde das Ziel diesen Monat angehoben, allerdings im Vergleich mit 1990 und nicht 2013.
Große Versprechen, aber die Umsetzung ist problematisch
Zwar hatte Japans Premierminister versprochen, das Land bis 2050 CO2-neutral zu machen, allerdings hinkt man mit seinem Ziel zur Reduzierung der Emissionen anderen Industrienationen hinterher.
Suga sagte nach einem Treffen mit dem US-Präsidenten Joe Biden am Freitag, dass man sich einig gewesen ist, dass beide Länder die Bemühungen zur Dekarbonisierung anführen werden, etwa durch die Umsetzung des Pariser Abkommens von 2015, saubere Energietechnologien oder den Transfer von Technologien in Entwicklungsländer.
Eine Aussage, die nicht neu ist, bereits im November formulierte Suga dieses Ziel am Randes des G20-Gipfels.
Allerdings sind das nur große Worte, denn die japanische Regierung ist langsam darin, ihre Haltung zur Kosteneffizienz und Zuverlässigkeit von erneuerbaren Energien zu ändern. Es bleibt daher abzuwarten, wie ehrgeizig der Versuch der japanischen Regierung, die Emissionen auch durch einen höheren Anteil erneuerbarer Energien zu erreichen, ist.
Emissionen sollten bis 2030 um 45 Prozent gesenkt werden
Takejiro Sueyoshi, Leiter der Japan Climate Initiative, sagt dazu: „Die Zeiten, in denen sich Unternehmen durch die staatliche Kohlendioxid-Reduktionspolitik zusätzlich belastet fühlten, sind vorbei. Jetzt verlieren Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil, wenn sie sich nicht ernsthaft mit ihrem Beitrag zum Klimawandel auseinandersetzen.“
Die Japan Climate Initiative forderte die Regierung bereits auf, bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 40 bis 50 Prozent erneuerbarer Energien zu erreichen. Zudem fordert sie, dass die japanische Regierung ihre Emissionen bis 2030 um mindestens 45 Prozent gegenüber 2013 senken sollte. Im Finanzjahr 2019 erzeugte das Land mehr als 75 Prozent seiner Energie aus Kohle und Flüssiggas. Die Abhängigkeit Japans von fossilen Brennstoffen ist also groß.
Dazu kommt, dass einige Kohlekraftwerke in Japan im Bau oder bereits geplant sind. All dies könnte dazu führen, dass die japanische Regierung verstärkt auf Kernenergie setzen könnte, dagegen gibt es allerdings große Bedenken in der Bevölkerung, was angesichts der Katastrophe in Fukushima auch nicht verwunderlich ist. Die Bedenken haben zu strengeren Regeln geführt, die wiederum dazu geführt haben, dass bereits der Neustart einiger Atomkraftwerke verboten wurde.
Viel Luft nach oben für erneuerbare Energien
Nach dem aktuellen Energieplan, der 2018 erstellt wurde, strebt die japanische Regierung an, dass erneuerbare Energien 22 bis 24 Prozent, fossile Brennstoffe, einschließlich Kohle und LNG, 56 Prozent und Kernkraft 20 bis 22 Prozent der Stromerzeugung des Landes im Geschäftsjahr 2030 ausmachen. Im Geschäftsjahr 2019 entfielen 75,8 Prozent auf fossile Brennstoffe, 18 Prozent auf erneuerbare Energien und 6,2 Prozent auf Kernkraft.
Insgesamt 53 in- und ausländische Unternehmen, die sich RE100, einer globalen Initiative zur Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien angeschlossen haben, forderten die japanische Regierung daher im März auf, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen und sagten, dies würde starke Marktsignale aussenden, um einen grünen Wirtschaftsaufschwung in Gang zu setzen.