Japan will mit einer neuen Verordnung den Plastikmüll reduzieren, der von Unternehmen produziert wird. Dafür hat das japanische Kabinett am Freitag eine Verordnung verabschiedet, die Unternehmen dazu verpflichtet, ab April die Nutzung von 12 Einwegplastikartikel zu reduzieren.
Japanische Unternehmen, die im vorherigen Geschäftsjahr mehr als 5 Tonnen Einwegplastikartikel an Kunden abgegeben haben, werden der neuen Verordnung unterliegen. Die Verordnung folgt einem Gesetz zur Verringerung des Mülls und Förderung von Recyclings, das im Juni 2021 in Kraft getreten ist.
Unternehmen sollen selbst entscheiden, wie der Plastikmüll reduziert wird
Zu den Unternehmen zählen Lebensmittelgeschäfte, Restaurants, Hotel und Wäschereien. Dabei sollen sie selbst entscheiden, wie sie den Plastikmüll reduzieren. Unter anderem wird ein Treuepunktesystem für Kunden vorgeschlagen, die auf Einwegplastik verzichten und die Einführung von umweltfreundlichen Alternativen.
Laut der Verordnung können Unternehmen auch eine Gebühr für Einwegplastikprodukte erheben, um so die Kunden dazu zu bringen, diese Produkte abzulehnen.
Unternehmen, die der neuen Vorschrift nicht nachkommen, sollen nachdrücklich aufgefordert werden, zudem sind Bußgelder vorgesehen.
Seit Juni 2020 müssen Geschäfte in Japan Gebühren für Plastiktüten erheben, was allerdings die Abgabe der Tüten nicht sonderlich eingeschränkt hat. Japan hat im Jahr 2021 rund 8 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert.
Bisherige Reaktionen eher ein Tropfen auf den heißen Stein
Mittlerweile haben zwar einige Unternehmen reagiert, so unter anderem Hersteller von Bento-Boxen, die mittlerweile Holzbesteck zur Plastikbox anbieten. Einige Hotels haben begonnen für Haarbürsten und Rasierapparate Gebühren zu erheben. Allerdings kann man diese Reaktionen als Tropfen auf den heißen Stein betrachten.
Die neue Verordnung soll nun dafür sorgen, dass auch Unternehmen, die bisher den Plastikverbrauch nicht eingeschränkt haben, motiviert werden, dies zu tun.