Bricht der Fuji aus, ist das Risiko für die Präfekturen Yamanashi, Shizuoka und Kanagawa besonders hoch, vom Lavastrom des Vulkans getroffen zu werden. Eine aktualisierte Gefahrenkarte zeigt, dass beim nächsten Ausbruch mit deutlich mehr Lava zu rechnen ist.
1,3 Milliarden statt 700 Millionen Kubikmeter Lava könnten sich beim nächsten Ausbruch des in Zentraljapan gelegenen Vulkans ihren Weg bahnen. Das ist das Ergebnis einer überarbeiteten Gefahrenkarte. Diese stellte eine Organisation zusammen, die durch die drei am meisten betroffenen Präfekturen gebildet wurde.
Neue Erkenntnisse für die Präfekturen
Im Juni 2004 wurde die Gefahrenkarte das erste Mal erstellt. Aufgrund neuer Forschungsergebnisse zum Fuji begann 2018 die gründliche Überarbeitung. Dadurch wurden neue Erkenntnisse für die Präfekturen gewonnen.
Sieben Städte und fünf Ortschaften in Yamanashi, Shizuoka und Kanagawa gehören nun zu den Gebieten, die durch einen Lavastrom gefährdet sind. Dazu gehören die Stadt Sagamihara in der Präfektur Kanagawa, die Stadt Shizuoka und Otsuki in der Präfektur Yamanashi.
Die erste Gefahrenkarte basierte auf einer Studie, welche die Ausbrüche des Mount Fuji über 32 Millionen Jahre thematisiert hatte. In der überarbeiteten Gefahrenkarte wurde das Datum auf 56 Millionen Jahre zurückverlegt. Der Bereich der möglichen Krater wurde ebenfalls erweitert.
27 Gemeinden durch Lavastrom gefährdet
Die überarbeitete Gefahrenkarte berücksichtigt nun auch topografische Details. Dass bedeutet, dass die Zahl der durch einen Lavastrom gefährdeten Gemeinden jetzt bei 27 liegt. Da der Fuji seit mehr als 300 Jahren schläft, kann ein erneuter Ausbruch jederzeit bevorstehen. Vulkanologen mahnen deshalb zur Vorsicht – Japan müsse jederzeit auf den Ernstfall vorbereitet sein.
Neben dem Lavastrom stieg auch das Risiko eines möglichen pyroklastischen Stroms etwa um das Vierfache. Gingen Experten bisher von 2,4 Millionen Kubikmetern aus, liegt die neue Schätzung nun bei 10 Millionen Kubikmetern.
Lawine mit enormer Zerstörungskraft
Als pyroklastischen Strom bezeichnen Forscher eine vom Vulkan abgehende Lawine aus heißer Asche, Gasen und Gesteinsstücken. Dieser Strom hat eine enorme Zerstörungskraft, da sich in seinem inneren Temperaturen von 300 bis 800 Grad Celsius bilden.
Der letzte bekannte Ausbruch des Fuji ereignete sich am 16. Dezember 1707. Er dauerte zwei Wochen an.