Die Japaner sind auf der ganzen Welt auch für ihre Liebe zu Verkaufsautomaten bekannt. In den überall aufgestellten Automaten gibt es rund um die Uhr, was das Kunden-Herz begehrt und was die Vorstellungskraft hergibt. Eine neue Generation von Automaten geht in Japan gerade durch die Presse, aber nicht wegen des Inhalts, sondern wegen einer unerwarteten Zusatzfunktion.
Der japanische Getränke-Riese Asahi vertreibt seine Produkte nicht nur in den meisten Geschäften im Land, sondern nutzt auch Automaten, um einen konstanten Nachschub rund um die Uhr zu sichern. Die neuesten Automaten des Herstellers sollen jetzt sogar in der Lage sein, Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus der Atmosphäre zu absorbieren. Das über die Automaten gesammelte CO₂ wird später für die Herstellung von industriellen Materialien wie Dünger oder Beton verwendet.
Automat zieht Kohlenstoffdioxid aus der Luft
Außerdem kündigte das Unternehmen an, dass ein Teil der Materialien für den Aufbau von Algenbetten im Meer genutzt werden soll. Auf diese Weise will man für die Etablierung eines blauen Kohlenstoff-Ökosystem seinen Beitrag leisten. Laut Asahi ist der neue Automat der erste seiner Art im Land. Weitere sollen schon bald folgen und zur „Verwirklichung einer kohlenstoffarmen Gesellschaft“ beitragen. Diese Pläne sollen aber nicht in ferner Zukunft umgesetzt werden, sondern die Entwicklung des Automaten ist bereits abgeschlossen. Eine Zulassung liegt bereits vor und alle notwendigen Patente wurden angemeldet.
Die neuen Maschinen sind Teil einer Initiative zum Recycling von CO₂-Ressourcen, die später dann für die Produktion weiterer Modelle verwendet werden. Die ersten Modelle sollen bereits bald aufgestellt werden. Zuerst plant Asahi 30 dieser Modelle an Orten mit hohem Kohlenstoffdioxidwerten in den Regionen Kanto und Kansai aufzustellen. Diese zählen zu den bevölkerungsreichsten Gegenden des Landes. Außerdem sollen einige Automaten rund um Tokyo und Osaka aufgestellt werden.
Asahi will CO²-neutral werden
Die Automaten sollen später ausgelesen werden, um die Menge und Geschwindigkeit der CO₂-Absorption zu vergleichen und so Verbesserungen anzustoßen. Die Maschinen saugen aktiv die Luft aus der Umwelt an, um die enthaltenen Getränke zu kühlen oder sie im Winter zu erwärmen. Durch ein spezielles Material wird dabei gleichzeitig CO₂ herausgefiltert. Der Hersteller erwartet, dass jährlich etwa 20 Prozent der CO₂-Emissionen des Stromverbrauchs absorbiert werden.
Die ersten Automaten sollen im Juni eingeführt werden, ein groß angelegter Einsatz ist ab 2024 geplant. Das Unternehmen kündigte weiterhin an, dass es aktiv an der Entwicklung und Erforschung weiterer Materialien beteiligt ist, die über noch höhere Absorptionskapazitäten verfügen. In nicht allzu ferner Zukunft will man Geräte für den Verkauf verwenden, die vollkommen kohlenstoffneutral gebaut und betrieben werden.