Die südlichste japanische Präfektur Okinawa umfasst auch einige Insel-Gruppen, die teilweise nicht einmal einen Quadratkilometer groß sind. Einige davon sind auch für Touristen und Besucher freigegeben. Die oftmals unberührte Natur kann sich über immer mehr begeisterte Besucher freuen.
Die Präfektur-Regierung denkt jetzt darüber nach, für einige der Inseln eine Obergrenze für Besucher festzulegen. Teilweise sollen nur noch 1.200 Personen von außerhalb die Inseln besuchen dürfen. Damit will man die Lebensweise der Bewohner und das lokale Ökosystem schützen, denn die Gefahr von Übertourismus wird als immer größer angesehen.
Erste Besuchergrenzen gibt es bereits
Als Erstes hat man die Insel Iriomote in den Fokus genommen. Ab April will die Präfektur-Regierung die Besucherzahl dort auf 330.000 Besucher im Jahr begrenzen. Die Inseln werden von örtlichen Behörden als „Galapagos des Ostens“ bezeichnet. Gerade wegen ihrer natürlichen Schönheit und für eine besondere Art Wildkatzen, die nur dort vorkommen, ist das Eiland bekannt.
Die Maßnahmen sind jedoch vorerst nicht verpflichtend. Es gibt verschiedene Parteien, die gemeinsam den Tourismus in der Region organisieren. Die Betroffenen wurden bisher lediglich aufgefordert, mit der Regierung zu kooperieren, um den Schutz der unberührten Gegenden zu verbessern.
Vor der Corona-Pandemie, die den Tourismus beinahe vollständig zum Erliegen brachte, verzeichnete Iriomote mit seinen rund 2.400 Einwohnern mehr als 300.000 Besucher pro Jahr. Dies hat zu verschiedenen tourismusbedingten Problemen wie Wasserknappheit oder mehr Verkehrsunfällen geführt.
Weitere Regeln für die Inseln sollen folgen
Auch die gefährdete Iriomote-Wildkatzen hatten unter diesen Problemen zu leiden. Nach Angaben des Iriomote Wildlife Conservation Center war die Population der Wildkatze stark gefährdet. Seit 2008 wurde ein Abwärtstrend bemerkt, der dazu führte, dass zeitweise nicht mehr als 100 Tiere auf der Insel lebten.
Nach Angaben der Regierung von Okinawa soll die Zahl der Besucher für insgesamt fünf Weltnaturerbestätten, in denen auch gefährdete Arten vorkommen, begrenzt werden. Kontrollen sollen dafür sorgen, dass bestimmte Grenzen eingehalten werden. So sind teilweise nur noch 30 bis 200 Personen pro Tag in einigen Regionen erlaubt. Außerdem will die Regierung durchsetzen, dass es nur noch geführte Touren gibt oder die Inseln nur in Begleitung eines ortskundigen Führers betreten werden dürfen.