Laut der japanischen Regierung soll Solarstrom im Jahr 2030 günstiger als Atomstrom werden, da die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen bei Atomkraftwerken seit dem Unglück in Fukushima immer weiter in die Höhe steigen.
Das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) schätzt, dass die Kosten für die Erzeugung von Atomstrom im Vergleich zur vorherigen Schätzung aus dem Jahr 2015 um etwa 10 Prozent steigen werden. Die Kosten für Solarenergie werden sinken, da sie aufgrund von Dekarbonisierungsbemühungen immer weiter ausgebaut wird.
Solarstrom auf 8 Yen fallen
Das METI hat traditionell die niedrigen Kosten der Stromerzeugung als Vorteil der Kernkraft hervorgehoben, aber die Regierung strebt an, erneuerbare Energien zur Hauptenergiequelle des Landes zu machen. Daher soll in Solarstrom investiert werden.
Die geschätzten Kosten für die Erzeugung von Atomstrom, die 2015 bei mindestens 10,3 Yen (ca. 0,079 Euro) pro Kilowatt lagen, sind nun um mehr als 1 Yen auf mindestens 11,5 Yen (ca. 0,088 Euro) gestiegen.
Umgekehrt schätzt das METI, dass die Kosten für Solarstrom für die kommerzielle Nutzung von 12,7 Yen (ca. 0,097 Euro) auf 8 Yen (ca. 0,061 Euro) fallen werden.
Für Windkraft schätzt das METI einen Preis von 9,5 Yen (ca. 0,073 Euro), Strom aus Gaskraftwerken soll auf 10,5 Yen (ca. 0,080 Euro) sinken.
Für Kohlekraftwerke wird ein Anstieg von 12,9 Yen (ca. 0,099 Euro) auf 13,5 (ca. 0,10 Euro) bis 22,5 Yen (ca. 0,17 Euro) erwartet, da die Kosten für Maßnahmen zur Eindämmung der Kohlendioxidemissionen steigen.
Schätzungen sind nicht sehr genau
Die Schätzungen basieren auf der Annahme, dass Stromerzeugungsanlagen auf freien Grundstücken gebaut und betrieben werden, und beinhalten nicht die Kosten für den Erwerb der Grundstücke selbst.
Die Zahlen können sich ändern, je nachdem, wie viel erneuerbare Energie in Zukunft eingeführt wird, je nach Brennstoffpreisen und Auslastung der Anlagen, so das METI.