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HomeNachrichten aus JapanVersicherungen in Japan bieten nun eine Mobbing- und Belästigung-Versicherung an

Immer größer werdendes Problem in Japan

Versicherungen in Japan bieten nun eine Mobbing- und Belästigung-Versicherung an

Mehrere Versicherungsgesellschaften in Japan bieten nun eine Versicherung für Mobbing- und Belästigungsopfer an, da die Zahl der Fälle in Japan stetig zunimmt, insbesondere seit der Verbreitung des Internets.

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Wird ein Kind gemobbt, belästigt oder gestalkt, übernimmt die Versicherung die Kosten für eine Beratung sowie die Kosten für einen Schulwechsel, einschließlich Einschreibegebühren, neuer Uniformen und Lernmaterialien.

Finanzielle Absicherung für Maßnahmen gegen Mobbing

Seit April 2022 bietet die AIG General Insurance eine spezielle Leistung an, die Kosten für Beratung und Schulversetzung abdeckt, wenn ein Kind in der Schule oder in den sozialen Medien gemobbt oder belästigt wird.

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Nach Angaben des Unternehmens zahlen etwa 40 Prozent der Erziehungsberechtigten, die eine Gruppenversicherung für ihre Kinder haben, diese Zusatzleistung mit.

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Das Versicherungsunternehmen Tokyo Marine & Nichido Fire Insurance plant ebenfalls, eine Versicherung dieser Art ab Oktober zu etablieren. Die Deckung soll bis zu 200.000 Yen (ca. 1.351 Euro) pro Fall beantragen.

Diese Mobbing-Versicherung wird für Schulen und Eltern-Lehrer-Vereinigungen angeboten, die bereits Gruppenversicherungsverträge bei dem Unternehmen abgeschlossen haben.

Eltern und Erziehungsberechtigte können für zusätzliche 120 Yen (ca. 81 Cent) pro Monat eine weitere Zusatzoption abschließen, die Verletzungen und Krankheiten von Kindern abdeckt, die durch Mobbing und Belästigung verursacht wurden, und eine besondere Leistung zur Entschädigung von Anwaltskosten beinhaltet.

Um die Versicherung in Anspruch zu nehmen, muss eine Schadensmeldung von der Polizei ausgestellt werden.

Das Unternehmen Sompo Japan informiert seit letztem Jahr darüber, wie man mit Verletzungen der Persönlichkeitsrechte umgehen kann.

Die Versicherungsgesellschaften können jedoch nur im Nachhinein helfen, während das eigentliche Problem und der psychische Druck dennoch bestehen bleiben.

Ein immer größer werdendes Problem in Japan

Mobbing entwickelt sich in Japan zu einem immer gravierenderen Problem. Laut einer Erhebung des Bildungsministeriums erreichte die Zahl der Mobbingfälle an japanischen Schulen im Schuljahr 2021, das im März 2022 endete, ein Rekordhoch von mehr als 610.000 Fällen – fast doppelt so viele wie im Schuljahr 2016.

Die Zahl der gemeldeten Fälle von verleumderischen Kommentaren im Internet erreichte mit 21.900 ebenfalls einen Rekordwert.

705 der gemeldeten Mobbingfälle wurden als schwerwiegend eingestuft, da die Opfer psychische oder physische Gesundheitsprobleme entwickelten oder gezwungen waren, längere Zeit der Schule fernzubleiben.

Japans Regierung hatte erst im Juni vergangenen Jahres die Strafen für Verleumdung verschärft, um gegen Cybermobbing vorzugehen.

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