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HomeNachrichten aus JapanViele Restaurantbetreiber reagieren wütend über die verschärften Corona-Maßnahmen in Japan

Kein Verständnis mehr für die Reaktion der Regierung auf die Pandemie

Viele Restaurantbetreiber reagieren wütend über die verschärften Corona-Maßnahmen in Japan

Viele Restaurantbetreiber reagierten auf die Ankündigung, dass die Corona-Maßnahmen in Teilen Japans verschärft werden, mit Wut und Verzweiflung. Verständnis brachten nur wenige Betreiber auf.

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Japans Premierminister hatte gestern angekündigt, dass die Präfekturen Osaka, Hyogo und Miyagi wegen des erneuten Anstiegs der Corona-Infektionen als Gebiete ausgewiesen werden, die unter verschärften Maßnahmen fallen.

Restaurantbetreiber fühlen sich in ihrer Existenz bedroht

Diese verschärften Maßnahmen bedeutet, dass Restaurantbetreiber weiterhin früher schließen sollen. Wie im Ausnahmezustand haben die Präfekturen die Möglichkeit, eine Geldstrafe zu verhängen, wenn sich ein Unternehmen nicht an die Anordnung hält.

Die Reaktion des Betreibers eines Izakaya in Osaka war dementsprechend auch verärgert. „Ich kann es nicht mehr ertragen“, so sein Urteil über die Situation.

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Restaurants und Bars durften am 1. März ihre Öffnungszeiten um eine Stunde verlängern, nachdem der Ausnahmezustand dort aufgehoben wurden.

Durch diesen „Quasi-Ausnahmezustand“ müssen diese Unternehmen nun aber wieder um 20 Uhr schließen. Nur bis 21 Uhr aufzuhaben bedeutet schon eine existenzielle Herausforderung, dass nun wieder eine Stunde fehlt, macht die Situation nicht besser.

Ein anderer Betreiber einer Bar sagte zur Situation: „Die Regierung hätte den Ausnahmezustand nicht aufheben dürfen. Ich habe mein Geschäft gerne betrieben, aber ich kann nicht mehr.“

Ein Sprecher einer großen Restaurantkette bezweifelt hingegen die Wirksamkeit der Maßnahme, um die Infektionszahlen zu reduzieren.

Hiroyuki Fukano, ein Mitarbeiter der Kansai Association of Corporate Executives, kritisierte die Reaktion der Behörden auf die Pandemie: „Anstatt die Menschen immer wieder zu Selbsteinschränkungen aufzufordern, hätte man in kurzer Zeit effektive Maßnahmen ergreifen sollen.“

Auch in Tokyo und Okinawa sind die Meinungen unterschiedlich

Ähnliche Stimmen hört man auch aus Tokyo, wo es zwar keine verschärften Maßnahmen gibt, aber die Angst über einen erneuten Anstieg der Infektionen groß ist.

„Die Maßnahmen werden auch bald in Tokyo umgesetzt“, so ein Betreiber eines Izakayas in Shibashi.

In der Präfektur Okinawa gibt es keine Maßnahmen, obwohl die Infektionszahlen dort auch deutlich ansteigen. Diese Entscheidung stößt bei einigen aus Unverständnis.

„Die Maßnahmen sollten auch bei uns eingesetzt werden“, so zum Beispiel ein Restaurantbetreiber in Naha.

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