2019 gab die Metropolverwaltung von Tokyo bekannt, dass 1.126 Obdachlose in der Stadt leben sollen. Die Bürgergruppe ARCH kritisierte die Zahlen und nannte die Methode der Erhebung falsch.
ARCH führt in regelmäßigen Abstanden selbst Zählungen durch, die die offiziellen Zahlen widerlegen.
Tagsüber gibt es weniger Obdachlose in Tokyo
Die Metropolverwaltung hatte die Zählung am Tag durchgeführt, ARCH kritisierte damals, dass tagsüber viele Obdachlose nicht an den „üblichen“ Plätzen aufhalten.
Bei der Zählung von ARCH, die nachts durchgeführt wurde, stellte sich heraus, dass die Zahl der Obdachlosen das 2,8-fache der öffentlichen Abgabe übertrafen.
ARCHs „Tokyo Street Count“ -Initiativen werden zweimal im Jahr durchgeführt. Die Methode dabei ähnlich wie die, der Tokyo Metropolitan Gouvernement.
In den frühen Morgenstunden des 24. August und des 7. Septembers ging eine Gruppe von Einwohnern Tokyos, die sich auf einen öffentlichen Aufruf als Freiwillige gemeldet hatten, ungefähr zwei Stunden lang in acht Stadtbezirke der japanischen Hauptstadt. Alle Obdachlosen, ihre Zelte oder provisorischen Häuser, die von Freiwilligen gefunden wurden, wurden gezählt.
Die Umfrage der Tokyoter Metropolregierung über die ungefähre Anzahl der auf den Straßen lebenden Menschen wurde Anfang August tagsüber durchgeführt.
2,75-fach höhere Zahl als bei der offiziellen Zählung der Metropolverwaltung
Das Personal für Straßen, Parks und Flussufer bestätigte die Zahlen, indem es das, was es sah, genau wie bei der ARCH-Umfrage zählte. Die letzte Straßenzählung von ARCH ergab, dass in den acht kontrollierten Bezirken insgesamt 1.040 Personen Obdachlose waren, wohingegen die von der Regierung der Metropolregion Tokyo vorgenommene Überprüfung derselben Bereiche insgesamt 378 Personen ergab.
Basierend auf diesen Zahlen ergaben die Untersuchungen von ARCH im Sommer 2019 eine Diskrepanz von etwa dem 2,75-fachen der Regierungsbilanz.
Mehr Obdachlose während der Olympischen Spiele erwartet
Laut ARCH werden während der Olympischen Spiele in Tokyo über 2.000 Menschen obdachlos sein.
Laut Emi Yaginuma, einer Beamtin des Amtes für soziale Wohlfahrt und öffentliche Gesundheit der Tokyoter Metropolverwaltung, liegt der Grund in dieser Differenz darin, dass Obdachlose mobiler sind, als bisher angenommen. „Dies macht es schwierig, die genaue Anzahl zu ermitteln“, so Yaginuma.
Eine Änderung der Zählmethode lehnte sie allerdings ab.
MA