Trotz der Pandemie, die der Tourismusbranche schwer zu schaffen macht, hält Japan an seinem Ziel, bis 2030 jährlich 60 Millionen Touristen ins Land zu locken, weiter fest.
Der Tourismus ist ein wichtiger Pfeiler der japanischen Wirtschaft. Vor der Pandemie stiegen die Zahlen der ausländischen Touristen auch kontinuierlich an, mittlerweile dürfen keine Touristen mehr ins Land reisen.
Auslandstourismus steht in Japan still
Wegen der Einreisebeschränkungen sank die Zahl der ausländischen Reisenden, die nach Japan einreisten, im vergangenen Jahr um 87,1 Prozent auf insgesamt 4,12 Millionen Menschen. Allein im April 2020 brach die Zahl der Touristen um 99,9 Prozent ein. 2019 besuchten immerhin 31,9 Millionen Menschen aus dem Ausland Japan.
Die Auswirkungen sind überall zu spüren, besonders in der Kulturhauptstadt Kyoto. Die Stadt hatte durch den Tourismus sprudelnde Einnahmen, doch nun steht sie kurz vor der Pleite.
Laut der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen sank die Zahl der internationalen Touristen 2020 weltweit um 73 Prozent und die Pandemie sorgte in der Branche für 1,3 Billionen Dollar Schaden.
Wann Japan seine Grenzen für Touristen wieder öffnet, ist aktuell nicht einschätzbar. Zwar lockert das Land nach und nach seine Einreisebeschränkungen, allerdings rechnen Beobachter nicht vor dem Frühjahr 2022 damit, dass die Einreise wieder erlaubt wird.

Die Welttourismusorganisation rechnet allerdings damit, dass die Nachfrage nach Urlaubsreisen ins Ausland im Jahr 2024 wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen wird. Es ist also davon auszugehen, dass Japan bereits an Plänen zur Öffnung arbeitet.
Pandemie zerstört große Pläne
Für Japans Tourismusindustrie sollte das vergangene Jahr ein Meilenstein werden, mit einem Rekord von ausländischer Besucher für die Olympischen Spiele und Paralympics 2020 in Tokyo.
Dafür wurde auch viel Werbung gemacht, die JNTO hat beispielsweise mit dem amerikanischen zweifachen Olympiasieger im Zehnkampf eine Werbekampagne gestartet, die in vielen Ländern ausgestrahlt wurde.
Japan hat sich zusätzlich bemüht, barrierefreier zu werden, um für Menschen mit Behinderungen zugänglicher zu werden. Zudem gab es auch ein Umdenken beim Thema Essen, denn man fing an zu überlegen, wie man eine Reise ins Land für Vegetarier und Veganer attraktiver machen könnte.
Dann kam die Pandemie, was alle Pläne zunichtegemacht hat, denn die Olympischen Spiele wurden um ein Jahr verschoben und dann ohne Zuschauer abgehalten.
Dazu kamen mehrere Infektionswellen, wovon die letzte gerade erst dabei ist, sich abzuschwächen.
Japans Ruf könnte Menschen ins Land locken, wenn man sich auf Trends einstellt
Doch Japan hat einen Vorteil, der für eine baldige Öffnung spricht, die Sauberkeit und Hygiene, für die das Land bekannt ist.
Sollten die Grenzen für Touristen wieder geöffnet werden, was zwangsläufig passieren wird, könnte der Ruf Japans dafür sorgen, dass sich viele Menschen für eine Reise in das Land entscheiden.
Allerdings gehen Experten davon aus, dass Abenteuertourismus populär werden wird und hier muss die japanische Tourismusindustrie noch mehr Angeboten schaffen, da man eher auf Sightseeing ausgerichtet ist.
Durch den Klimawandel kommt noch ein zweiter Trend hinzu: nachhaltiges Reisen, bei dem der Umweltschutz wichtig ist. Auch hier muss Japan noch nachrüsten.
Die Grenzen werden sich wieder für Touristen öffnen und bis dahin hat das Land noch einiges zu tun, um für eine breite Masse von Menschen attraktiv zu werden.