Die ANA Holding sowie die Japan Airlines Co. gehören zu den führenden Luftfahrt-Unternehmen in Japan. Beide beabsichtigen jetzt einen Drohnen-Service anzubieten, der Medizin und Artikel des täglichen Bedarfs in entlegene Gebiete Japans liefert.
Beide Anbieter wollen mit ihrem Service die lokale Gesundheitsversorgung stützen sowie den Ausbau der kommunalen Infrastruktur auf abgelegenen Inseln oder anderen entlegenen Gebieten fördern. Wegen der Corona-Pandemie sind die Gewinne stark eingebrochen, da Flüge ins Ausland kaum möglich waren.
Drohnen erreichen auch entlegene Inseln und Gebiete
ANA führte bereits im März mit einem Pharma-Unternehmen und anderen Anbietern erste Testflüge durch. Dabei wurde eine Drohne auf die Goto-Inseln (Präfektur Nagasaki) geschickt. Mit einer Geschwindigkeit von knapp 100 Kilometern pro Stunde transportierte sie medizinische Hilfsgüter auf die Insel. Die Drohne benötigte für die Strecke, die auf dem Landweg 45 Minuten dauern würde, nur etwa 10 Minuten.
In den abgelegenen Gebieten Japans haben die Bewohner bis heute Schwierigkeiten, Lebensmittel und Medikament zu bekommen, da Zustellwege oft langwierig und kompliziert sind. 2018 testete ANA das Angebot bereits in verschiedenen Gebieten. Aktuell arbeitet ein 15-köpfiges Team, bestehend aus Piloten, Mechanikern und Fachleuten daran, das Projekt zu planen.
Für ANA und JAL sind eigentlich die Passagierbeförderung und Luftverkehr-Dienstleistungen die Haupteinnahme-Quelle. Wegen der Pandemie sind hier die Einnahmen stark eingebrochen, weswegen man sich andere Tätigkeitsfelder zuwenden musste. Vor allem Drohnen-Angebote seien in dieser Zeit stark weiterentwickelt worden.

Auch ein Angebot in die andere Richtung ist möglich
Eine Änderung im Zivilluftfahrtgesetz hat den Aufbau erleichtert. Die aktuellen Vorschriften verbieten Drohnenflüge außerhalb der Sicht der Piloten in Gebieten, in denen Menschen leben oder arbeiten. Im Zuge einer Erneuerung hat die Regierung allerdings Anpassungen vorgenommen, die ab 2022 auch kommerzielle Drohnenflüge möglichen machen.
Die JAL begann schon vor vier Jahren vermehrt auf Drohnen zu setzen, nachdem die Einnahmen im Passagier-Bereich zurückgegangen waren. Das Unternehmen will 2023 einen Lieferdienst mit Drohnen starten und sucht aktuell Partner in den Präfekturen Hyogo und Nagsaki, die ihre Güter per Luftpost verteilen lassen wollen.
In einem anderen Versuch der JAL wurde frischer Fisch von Goto per Drohne nach Kyushu gebracht und von dort mit einem JAL-Flieger nach Tokyo transportiert. Noch am selben Tag wurde der Fisch in einem Restaurant in der japanischen Hauptstadt serviert. Die JAL will mit diesem Service auch Produkte aus anderen abgelegenen Gebieten frisch direkt an den Kunden verschicken.