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Schwacher Yen hilft Unternehmen

Arbeitnehmer in Japan profitieren nicht von steigenden Nettogewinnen der Unternehmen

Der schwache Yen hat dazu beigetragen, dass börsennotierte japanische Unternehmen Ende des Geschäftsjahres Nettogewinne in Rekordhöhe verbuchen konnten. Allerdings kommt davon nichts bei den Arbeitnehmern an und es wird auch nicht damit gerechnet, dass etwas an die Verbraucher weitergegeben wird.

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Viele Unternehmen zögern, die Gehälter ihrer Arbeitnehmer zu erhöhen, da die Kosten für Importe immer weiter steigen.

Nettogewinne steigen um 35,6 Prozent

Laut SMBC Nikko Securities werden 1.323 Unternehmen zusammen 33,5 Billionen Yen (ca. 250 Milliarden Euro) an Nettogewinnen verbuchen, was einem Anstieg von 35,6 Prozent gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr entspricht.

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Die Studie von SMBC stützt sich auf tatsächliche Gewinnzahlen, die von 577 Unternehmen bis zum 11. März bekannt gegeben wurden, sowie auf eine Schätzung von Unternehmen, die demnächst ihre Berichte veröffentlichen.

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Der schwache Yen hilft insbesondere großen Exporteuren und Unternehmen, die im Ausland tätig sind.

Der Anstieg der Preise für Erdöl und andere natürliche Ressourcen nach der russischen Invasion der Ukraine hat auch die Gewinne von Handelsunternehmen erhöht.

Die Nettogewinne der Unternehmen im Transportmittelsektor, einschließlich der Automobilbranche, stiegen im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr um 47,2 Prozent, während die Hersteller von Elektrogeräten einen Anstieg von 24,9 Prozent verzeichneten.

Die steigenden Preise für importiertes Erdöl und Erdgas ließen jedoch die Nettogewinne der Strom- und Gasunternehmen um etwa 70 Prozent sinken. Auch der Einzelhandel in Japan hat zu kämpfen, da der Inlandsverbrauch stagniert.

Lohnverhandlungen brachten durchschnittlich nur 2,1 Prozent mehr Gehalt

Allerdings zeigt eine am 9. Mai von der Regierung veröffentlichte Statistik, dass die Reallöhne im März im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent gesunken sind, was den dritten Monat in Folge einen Rückgang bedeutet.

In den letzten „Shunto“ (Lohnverhandlungen) zeigten sich die meisten Unternehmen auch zögerlich, den Forderungen der Gewerkschaften nach einer Lohnerhöhung nachzukommen.

Laut des größten japanischen Gewerkschaftsbundes Rengo wurde bis zum 6. Mai eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 2,1 Prozent beschlossen.

Die Arbeitnehmer kleinerer Unternehmen, die etwa 70 Prozent aller Arbeitnehmer in Japan ausmachen, bekommen durch die letzten Lohnverhandlungen nur 2,02 Prozent mehr Gehalt.

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