Die Exportbeschränkungen, die Japan Südkorea auferlegt hat, zeigen Wirkungen. Die Exporte von Fluorwasserstoff nach Südkorea brauchen im Juli um 83,7 Prozent (479 Tonnen) ein.
Der Exportwert der Chemikalie, die für die Reinigung von Halbleitern verwendet wird, sank um 32,6 Prozent auf 400 Millionen Yen, teilte das japanische Finanzministerium mit.
Chemieexporte könnten für militärische Zwecke genutzt werden
Insgesamt hatte Japan den Export von drei Chemikalien Anfang Juli beschränkt. Exporteure müssen vor jeder Lieferung nach Südkorea eine Lizenz beantragen.
Davor konnten Exporteure mit Sitz in Japan eine Genehmigung für drei Jahre beantragen, um die Chemikalien nach Südkorea zu verkaufen.
Die japanische Regierung hatte Bedenken über die nationale Sicherheit angeführt, als es die Exportbeschränkungen eingeführt hatte. Die Beschränkungen werden allerdings allgemein als Vergeltungsmaßnahme für eine Entscheidung des südkoreanischen Obersten Gerichts angesehen. Das Gericht entschied im vergangenen Jahr, dass japanische Firmen eine Entschädigung an ehemaligen Zwangsarbeitern aus dem Zweiten Weltkrieg zahlen müssen.
Aktuell unterliegen nur Produkte, die 20 Prozent oder mehr Fluorwasserstoff enthalten, den strengen Ausfuhrkontrollen. Die genauen Auswirkungen für die japanische Wirtschaft sind nicht bekannt. Das Ministerium sammelt keine Daten zu den beiden anderen Chemikalien Fotolack und fluoriertes Polyamid, die für die Herstellung von Halbleitern sowie Displays für Smartphones und Fernseher verwendet werden.
Streichung von der „weißen Liste“
Da Japan einen großen Marktanteil bei allen drei Chemikalien hat, haben südkoreanische Hersteller, wie Samsung, aktuell Probleme, ihren Bedarf zu decken.
Am Mittwoch widerrief die japanische Regierung Südkoreas Status als vertrauenswürdiger Handelspartner und löschte das Land aus seiner „weißen Liste“. Dies ist eine Liste von Ländern, bei denen Handelsbeschränkungen für Waren, die für militärische Zwecke benutzt werden könnten, nur minimal sind.
Quelle: Kyodo