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Starker Anstieg der Arbeitslosenzahlen erwartet

Coronavirus-Pandemie könnte mehr Arbeitsplätze als die Lehmann-Pleite kosten

Die weltweiten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Wirtschaft wird von vielen Experten bereits als düster beschrieben und viele Ökonomen in Japan befürchten, dass die Pandemie mehr Arbeitsplätze vernichten wird, als die Lehmann-Pleite 2008.

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Viele Menschen in Japan haben bereits ihren Arbeitsplatz verloren, was auch daran liegt, dass die finanzielle Hilfe der Regierung bisher kaum genehmigt wurde.

Unternehmen streichen Arbeitsplätze

Am 7. April veranstalteten über 30 Organisationen, darunter der japanische Gewerkschaftsbund und der japanische Verband der Arbeitsrechtsanwälte, eine Videokonferenz, um die verschlechternde wirtschaftliche Situation zu erörtern.

„Anfang März hatten wir viele Anfragen zur Einstellung des Geschäftsbetriebs, aber seit Ende März geht es um Entlassungen.“, sagte ein Teilnehmer. „Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist ein Schlachtfeld.“

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Gewerkschaften berichten, dass Unternehmen damit begonnen haben, insbesondere Zeitarbeiter zu entlassen.

2008, als durch die Pleite von Lehman Brothers Holdings Inc, ein globaler Wirtschaftsabschwung begann, haben japanische Gewerkschaften und gemeinnützige Organisationen in einem Park mitten in Tokyo eine Notunterkunft für Leiharbeiter eingerichtet, da viele ihre Jobs und damit ihre Wohnungen verloren haben.

„Im Gegensatz zur Lehmann-Pleite, bei den Leiharbeiter im verarbeiteten Gewerbe am stärksten betroffen waren, verursacht die Pandemie Probleme für Menschen mit unterschiedlichen Beschäftigungsstatus.“, so Ichiro Natsume, Anwalt des LLA.

Konjunkturpaket der japanischen Regierung reicht nicht aus, um die Folgen der Pandemie abzufedern

Auch Wirtschaftswissenschaftler beobachten Auswirkungen der Pandemie auf die Belegschaft.

Taro Saito, Executive Research Fellow am NLI Research Institute, sagte, dass das 100 Billionen Yen große Konjunkturpaket der japanischen Regierung unzureichend sei um die Folgen abzufedern. Er prognostiziert, dass die Arbeitslosenquote in Japan von 2,4 Prozent im Februar auf 3,9 Prozent steigen könnte. Die Pandemie ist zurzeit noch nicht in den offiziellen Daten enthalten.

Saito schätzt, dass die Zahl der Arbeitslosen im vierten Quartal 2020 2,72 Millionen Menschen betreffen wird und die Menschen schneller ihre Arbeit verlieren werden, als 2008.

 

Kyodo

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