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Arbeitsmarkt im Wandel

Freiberufler haben es auf dem japanischen Arbeitsmarkt schwer

Trotz niedriger Arbeitslosigkeit ist der japanische Arbeitsmarkt angespannt. Vor allem Freiberufler, deren Zahl immer größer wird, haben es alles andere als leicht.

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Immer mehr Menschen müssen sich einen Aushilfsjob suchen, meist als Fahrradkurier, um ihr Einkommen aufzubessern, weil ihr regulärer Arbeitgeber ihnen das Gehalt gekürzt hat.

Freiberufler haben es in Japan schwer

Zwar verdienen die Menschen so mehr Geld, allerdings ist die finanzielle Unsicherheit groß, denn wenn es keine Arbeit gibt, verdient man auch kein Geld. Einen Mindestlohn gibt es nicht und auch keine soziale Sicherheit.

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Die Arbeit dieser Freiberufler reicht von Lebensmittellieferungen über Hotelrezeption und Musikunterricht bis hin zur Wartung von Toiletten – und das in einem Land, in dem es bisher eigentlich Normalität war, ein lebenslanges Arbeitsverhältnis mit einem Unternehmen zu unterhalten.

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Die steigende Zahl dieser Freiberufler setzt den japanischen Premierminister Fumio Kishida unter Druck, da er versprochen hat, den Wohlstand im Land durch Lohnerhöhungen umzuverteilen. Das ist ihm allerdings trotz des vorherrschenden Arbeitskräftemangels noch nicht gelungen.

Laut einer Regierungsumfrage vom Mai 2020, auf die sich die Regierung auch in ihrem im Juni veröffentlichten jährlichen politischen Rahmenplan beruft, sind 4,6 Millionen Menschen in Vollzeit oder Teilzeit freiberuflich tätig.

Japans Arbeitslosenquote lag im Juli bei 2,6 Prozent und ist eine der niedrigsten in den 38 Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Etwa 38 Prozent der 57,1 Millionen Erwerbstätigen in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt waren nach Angaben der Regierung befristet beschäftigt und genießen nicht die gleichen Vorteile wie Arbeitnehmer mit unbefristeten Verträgen.

Japans Wirtschaft versucht, beim Personal zu sparen

Da die Wirtschaft mit steigenden Rohstoffkosten und einer Pandemie zu kämpfen hat, versuchen japanische Unternehmen, die Kosten zu senken, indem sie offene Stellen mit Teilzeitkräften besetzen, anstatt mit Festangestellten, die wesentlich mehr kosten.

Allerdings versucht die Regierung nicht, diesem Trend entgegenzuwirken, sondern die Situation der Freiberufler zu ändern, indem sie zum Beispiel an einem Gesetz arbeitet, das die Position der Freiberufler gegenüber den Unternehmen stärkt.

Bereits 2020 wurde ein Gesetz erlassen, dass Freiberufler vor der Willkür am Arbeitsplatz schützt, aber das reicht bei weitem nicht aus.

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