Die steigenden Kosten zwingen Unternehmen in Japan die Verkaufspreise zu erhöhen. Auch bei den Unternehmen, deren Geschäftsmodelle eigentlich auf die deflationäre japanische Wirtschaft angepasst sind.
Die Preiserhöhungen in den Supermärkten weiten sich immer mehr aus, da sich die Inflationen auf dem Großhandelsmarkt beschleunigt hat.
Unternehmen müssen Kosten direkter weitergeben
In Japan hat dies zu einem Dominoeffekt geführt, der Unternehmen, die an eine fast zwei Jahrzehnte andauernde Deflation gewöhnt sind, die Kosten nun direkter weitergeben müssen. Neben der Änderung der Zutaten oder der Verkleinerung der Packungsgröße, wurden Preiserhöhungen bei Waren wie Speiseöl, Snacks und Instandnudeln vorgenommen, was ungewöhnlich ist.
Der Druck ist mittlerweile so groß, dass immer mehr Unternehmen von Geschäftsmodellen abrücken, die von einer anhaltenden Deflation ausgehen. Unter anderem das Festhalten an bestimmten Preispunkten oder die Bevorzugung von einheimischen Produkten mit geringerer Gewinnspanne gegenüber Importen.
Obwohl die japanische Kerninflation, die die schwankenden Preise für frische Lebensmittel ausschließt, im weltweiten Vergleich bescheiden ist, wird allgemein erwartet, dass sie sich ab April auf das 2 Prozent-Ziel zubewegen wird.
Eine Umfrage von Teikoku Databank im Februar ergab, dass sich 41 Prozent der Befragten in so unterschiedlichen Branchen wie der Bekleidungs-, der Bau- und der Chemiebranche in der Lage befinden, die steigenden Rohstoffkosten weiterzugeben zu müssen.
Konsum könnte langsam erstickt werden
Angesichts der immer häufigeren Preiserhöhungen für eine Reihe von Gütern des täglichen Bedarfs und der geringen Anzeichen für Lohnerhöhungen haben die Haushalte in Japan jedoch nicht die Möglichkeit, für höherpreisige Artikel zu sparen.
Zwar geht die Bank of Japan nicht davon aus, dass die Preise noch weiter steigen werden, aber zusammen mit den steigenden Kraftstoffpreisen, befürchte die Zentralbank, dass der Konsum langsam erstickt wird.