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Druck für die japanische Regierung

Investoren fordern Japan auf, die Klimaziele der UN zu stärken

Investoren, die Vermögenswerte in Höhe von 37 Billionen US-Dollar verwalten, forderten Japan auf, die CO2-Emissionen des Landes zu senken und sagten am Montag, dass ein starkes Signal aus Tokyo dazu beitragen könne, die internationalen Klimaschutzmaßnahmen vor dem UN-Gipfel in Glasgow im November zu beschleunigen.

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Investoren, die traditionell eher vorsichtig sind, eine Regierung zu kritisieren, beginnen immer öfters damit, Regierungen unter Druck zu setzen, da die Befürchtungen zunehmen, dass der Klimawandel sich negativ auf die globalen Märkte auswirkt.

Japans Klimaziele werden genau beobachtet

Während Großbritannien und ein Großteil der Europäischen Union bis 2050 die CO2-Emissionen auf Null senken wollen, ist Japan die einzige G7-Nation, die noch neue Kohlekraftwerke baut, was von Klimaaktivisten kritisiert wird.

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„Japans Ansatz zur Emissionsreduzierung wird in ganz Asien genau beobachtet“, sagte Rebecca Mikula-Wright, Direktorin der Asia Investor Group on Climate Change, einer großen Investorengruppe, in einem offenen Brief an Premierminister Shinzo Abe.

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„Wenn Anleger starke und positive politische Signale sehen, die eine Emissionsreduzierung bis 2030 und einen klaren Weg zu Netto-Null-Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts fördern, werden sie mit größeren Investitionen in saubere Technologie und Klima-resistente Infrastruktur reagieren“, so Mikula-Wright in einer Erklärung.

In dem Schreiben wird die japanische Regierung aufgefordert, vor dem Gipfeltreffen in Glasgow ein ehrgeizigeres Ziel für die Emissionsreduzierung vorzulegen, das als entscheidender Test für das internationale Engagement für das Pariser Abkommen von 2015 zur Bekämpfung des Klimawandels angesehen wird.

Die Gruppen, die den Brief unterzeichneten, gaben an, mehr als 630 Investoren zu haben, die etwa die Hälfte des verwalteten Vermögens der Welt repräsentieren. Mitglieder der verschiedenen Gruppierungen sind BlackRock, der Versicherer Allianz, BNP Paribas Asset Management und CalPERS.

Unternehmen in Japan sehen einen anderen Kurs als die japanische Regierung

Das Image der Regierung, kaum auf die Klimakrise zu reagieren, widerspricht zunehmend den Unternehmen in Japan, sowie globalen Investoren und Klimaaktivisten.

Im vergangenen Monat ergab eine Umfrage, dass japanische Unternehmen überwiegend der Meinung sind, dass sich das Land von seiner Abhängigkeit von Kohlekraft abwenden sollte, obwohl ein Drittel der Unternehmen angibt, dass eine solche Verlagerung ihrem Geschäft schaden würde.

Die japanische Regierung steht vor einem Dilemma, da sie sowohl als führend im Kampf gegen den Klimawandel angesehen werden will, als auch ihre Optionen für Kohle offen halten möchte, insbesondere angesichts der Atomkatastrophe von Fukushima 2011.

Haruhiko Kuroda, Gouverneur der Bank of Japan, sagte im Januar gegenüber dem Weltwirtschaftsforum in Davos, dass Japan mehr tun sollte, um die Emissionen zu senken und die Risiken des Klimawandels zu mindern.

TJT

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