Auch während der Pandemie versucht Japan seinen Export weiter auszubauen. Die Regierung ist deswegen weiterhin über Chinas Antidumpingzölle auf japanischen Edelstahlprodukte verärgert und hat jetzt bei der Welthandelsorganisation (WHO) eine Beschwerde eingereicht.
Japans Regierung bestätigte am Freitag, dass sie eine Beschwerde bei der WHO eingereicht habe, da die Zölle gegen die internationalen Handelsregelungen verstoßen würden. Zurzeit muss auf japanische Edelstahlprodukte bis zu 29 Prozent Zoll gezahlt werden, eine enorme Summe. Laut Japan hätten die Zölle den einheimischen Produzenten bisher etwa 5,6 Milliarden Yen (ca. 42.150.516 Euro) an Umsatzeinbußen gekostet.
WHO soll Zölle überprüfen
Die Antidumpingzölle auf Edelstahlprodukte hatte China bereits Juli 2019 eingeführt. Sie begründeten ihre Entscheidung damit, dass Japan die Produkte zu einem unfairen billigen Preis verkaufe und damit Chinas heimischer Industrie schade.
Japan hat den Vorwurf abgestritten und erklärte, dass die Zielprodukte hochpreisiger wären und gar nicht mit den chinesischen Produkten konkurrierten. Weiter wird erklärt, dass China die Produkte mit unterschiedlichen Funktionen und Verwendungszwecken zu Unrechte gruppiert hätte, weswegen die WHO darauf reagieren solle.
Tatsächlich werden die betroffenen Edelstahlprodukte aus Japan für Autos, Schiffe und andere Artikel verwendet. Die WHO muss deswegen nun prüfen, ob China wirklich eine falsche Entscheidung getroffen und damit gegen internationale Regeln verstoßen hat. Sollte das der Fall sein, könnte es für das Land Konsequenzen geben.
Stimmung gegenüber China hat sich verschlechtert
Japan pflegt zu China eigentlich gute Handelsbeziehungen und hat in den letzten Jahren versucht, diese auch zu fördern. Aufgrund der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China sowie den Menschenrechtsverletzungen ziehen sich jedoch immer mehr Unternehmen aus China zurück oder beenden Zusammenarbeiten.
Auch die Pandemie hat dafür gesorgt, dass sich japanische Firmen weniger abhängig von dem Land machen wollen. Für die chinesische Regierung ist das eine äußerst schlechte Entwicklung.