Japan verzeichnete im zweiten Halbjahr 2022 ein Handelsdefizit von 81,2 Milliarden Yen bei elektronischen Geräten.
Laut den Daten der japanischen Regierung ist es das erste Mal in einem Halbjahr, dass die Importe die Exporte überstiegen. Dies lässt die Sorge wachsen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Produkte sinkt.
Handelsdefizit zeigt den Trend im Ausland zu produzieren
Das Handelsdefizit in der Elektronikbranche spiegelt zudem den Trend der japanischen Hersteller wider, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern.
Nach den Daten des Finanzministeriums beliefen sich die Exporte von elektronischen Geräten im zweiten Halbjahr auf insgesamt 9,23 Billionen Yen (ca. 64,2 Milliarden Euro). Dies entspricht einem Anstieg von 13,9 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten. Die Importe stiegen im gleichen Zeitraum allerdings um 17,2 Prozent auf 9,31 Billionen Yen (ca. 64,7 Milliarden Euro).
Die Importe von Halbleitern und anderen elektronischen Bauteilen nahmen zu, da sich die Produktion nach der Pandemie wieder erholt hat. Insgesamt stiegen die Importe von Elektronik im zweiten Halbjahr um das 9,1-fache.
Der harte Wettbewerb mit dem iPhone von Apple Inc. und den Smartphones anderer ausländischer Hersteller hat ebenfalls zum Anstieg der Importe beigetragen.
Japans Bilanz seit Ende der 2000er-Jahre im Abwärtstrend
Die Zahlen stehen in einem großen Gegensatz zu den 90er-Jahren, als die Industrie den Handel mit einem jährlichen Überschuss von fast 8 Billionen Yen (ca. 55,6 Milliarden Euro) stütze.
Die Handelsbilanz des Landes weist seit Ende der 2000er-Jahre einen Abwärtstrend auf. Die weltweite Finanzkrise im Jahr 2008 veranlasste japanische Elektronikunternehmen, ihre Produktion in Länder mit niedrigeren Produktionskosten zu verlagern.