Immer mehr japanische Unternehmen zahlen ihren Beschäftigen eine Inflationszulage um sie zu unterstützen, da die Preise, besonders für Energie und Lebensmitteln, in Japan immer schneller ansteigen.
Ziel ist es, dass diese Unterstützung die Arbeitsmotivation der Beschäftigten aufrechterhalten sollen. Allerdings sagen Kritiker, dass sich die Unterstützung in den Löhnen widerspiegeln sollte, die in den letzten Jahren nur moderat angestiegen sind.
Lohnerhöhungen wären besser
Taro Saito vom NLI-Forschungsinstitut sagt zur Inflationszulage: „Da die Unternehmen im Allgemeinen gute Leistungen erbracht haben, sollten die Löhne beim nächsten Shunto erhöht werden.“
Kenmin Foods ist eines der Unternehmen, das seinen Beschäftigten die Zulage zahlt. Das Unternehmen verzeichnet einen Umsatzsprung, da immer mehr Verbraucher teure Weizenprodukte meiden und vermehrt zu Produkten aus Reis gereifen..
Der Präsident des Unternehmens, Yuki Takamura, sagt, dass die höheren Gewinne ein Grund dafür sind, dass er im Juli beschlossen hat, den Beschäftigten Zulagen zu zahlen.
Die Zulage bekommen alle Beschäftigten, egal ob sie Festangestellte oder Teilzeitkräfte sind.
Nach Schätzungen eines Marktforschungsunternehmens werden die steigenden Verbraucherpreise in diesem Jahr die jährliche finanzielle Belastung eines Haushalts mit zwei oder mehr Personen um mindestens 120.000 Yen (ca. 829 Euro) im Vergleich zum vorherigen Steuerjahr erhöhen.
Die Rengo (Japanischer Gewerkschaftsbund) hat angekündigt, dass sie bei den im Frühjahr beginnenden Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine Erhöhung der Grundgehälter um 5 Prozent fordern wird.
Inflationszulage soll Beschäftigten Sorgen nehmen
Das IT-Unternehmen Cybozu kündigte im Juli an, dass es jedem seiner rund 1.000 in- und ausländischen Mitarbeiter einen einmaligen Zuschuss von bis zu 150.000 Yen (ca. 1.037 Euro) gewähren wird.
Das Unternehmen Livlan zahlte Ende September allen Beschäftigten eine Inflationszulage von bis zu 100.000 Yen (ca. 691 Euro). Ein Manager sagt dazu, dass das Unternehmen nicht wolle, dass die Mitarbeiter bei der Arbeit durch Gedanken an die Preiserhöhung abgelenkt werden.
Valtes zahlt allen Beschäftigten eine Sonderzulage von 30.000 Yen (ca. 207 Euro) und erklärte, dass man mit anderen IT-Unternehmen um Fachkräfte konkuriere und hofft dadurch, dass die Zulage die Chance verbessert, Valtes als Arbeitgeber attraktiver zu machen.