Die japanische Bekleidungsindustrie versucht immer mehr auf die Menschenrechte zu achten, insbesondere nach den Vorwürfen, dass sie die Uiguren, die in der chinesischen Region Xinjiang zur Arbeit gezwungen werden, ausnutzen.
Die Verwendung von in der Region produzierter Baumwolle wurde stark kritisiert, hauptsächlich, weil die Verbraucher immer mehr auf die soziale Fairness bei ihrer Kleidung achten.
Bekleidungsindustrie unter Kritik wegen der Missachtung von Menschenrechten
Die Bekleidungsindustrie steht dabei allerdings vor einem Problem, denn ihre Lieferketten sind komplex und die Verbraucher erwarten zwar fair produzierte Kleidung, aber der Preis muss weiterhin niedrig sein.
TSI Holdings Co, zu dessen wichtigsten Marken „nano universe“ gehört, hat bereits die Verwendung von Baumwolle aus Xinjiang aufgegeben. Mizuno, ein großer Hersteller von Sportartikeln, hat beschlossen, auf Ersatzmaterialien umzustellen.
Sanyo Shoka, einer der ältesten Bekleidungshersteller in Japan, hatte Baumwolle aus Xinjiang in einer kleinen Anzahl von Produkten verwendet, beschloss aber, die Verwendung ab den Produkten für das Frühjahr dieses Jahres einzustellen.
„Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das Risiko von Menschenrechtsverletzungen nicht ausgeschlossen werden kann“, so ein Sprecher des Unternehmens.
Fast Retailing, zu dem unter anderem Uniqlo gehört, plant ein System einführen, das es dem Unternehmen ermöglicht, zu untersuchen, ob während des gesamten Herstellungsprozesses, einschließlich der Beschaffung von Rohstoffen unter menschenwürdigen Bedingungen passiert.
Bemühungen färben auf andere Unternehmen ab
Auch andere japanische Bekleidungsunternehmen sind dazu übergegangen, den Menschenrechten mehr Bedeutung beizumessen, da sie von Verbrauchern und Investoren im In- und Ausland kritisch beäugt wurden.
Nach dem Gebäudeeinsturz einer Bekleidungsfabrik in Bangladesch im Jahr 2013 wurden die schlechten Arbeitsbedingungen in der Fabrik enorm kritisiert. Diese Kritik wurde durch die Zwangsarbeit in Xinjiang, einer wichtigen Baumwollproduktionsregion, noch verstärkt.
Die Bemühungen, mehr auf die Menschenrechte zu achten, färben auch auf andere Unternehmen ab, die mit der Bekleidungsindustrie in Japan Geschäftsbeziehungen pflegen.
Insbesondere weil viele Unternehmen ihre Partner mittlerweile verpflichten, genau aufzuzeigen, wie die Produkte hergestellt werden. Vornehmlich ob Kinder in der Produktion arbeiten müssen.
Andere Hersteller gehen mittlerweile dazu über, die gesamte Produktion selbst zu verwalten, um die Menschenrechte zu garantieren. Dazu gehört zum Beispiel Toyoshima, ein Textilhändler aus Nagoya.