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Höchster Wert seit Beginn der Aufzeichnung

Japans Großhandelspreise so stark gestiegen wie noch nie

Japans Großhandelspreise sind im Februar um 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, der stärkste Anstieg, seit Beginn der Aufzeichnung. Grund sind die deutlich gestiegenen Energiepreise in Verbindung mit dem schwachen Yen.

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Laut Daten der Bank of Japan sind die Preise für Waren, die zwischen Unternehmen gehandelt werden, den zwölften Monat in Folge gestiegen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Unternehmensgewinne schrumpfen werden, wenn die höheren Kosten nicht auf die Verkaufspreise für Endkunden umgelegt werden können.

Großhandelspreise so hoch wie zuletzt 1981

Bereits im Januar sind die Großhandelspreise um mehr als 8 Prozent gestiegen und liegen aktuell auf dem höchsten Wert seit Januar 1981, also nach der Ölkrise.

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Wirtschaftsexperten rechnen damit, dass der Inflationsdruck in den kommenden Monaten anhalten wird, da die Preise für Rohöl und andere Energieträger aufgrund geopolitischer Risiken und Versorgungsängsten nach der russischen Invasion der Ukraine stark gestiegen sind.

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Die Preise für Kohle und Erdöl stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 34,2 Prozent und folgten damit den gestiegenen Rohölpreisen. Die Preise für Elektrizität, Stadtgas und Wasser stiegen um 27,5 Prozent.

Auch andere Rohstoffe legten zu, da die Wirtschaftstätigkeit nach den Folgen der COVID-19-Pandemie zunahm. Den BOJ-Daten zufolge stiegen die Preise für Eisen und Stahl um 24,5 Prozent und die Preise für Nichteisenmetalle um 24,9 Prozent. Die Preise für Holz und Holzprodukte stiegen um 58,0 Prozent.

Die japanischen Unternehmen haben die steigenden Kosten allmählich an die Verbraucher weitergegeben, indem sie die Einzelhandelspreise anhoben, was eine Abkehr von ihrer vorsichtigen Haltung gegenüber Preiserhöhungen darstellt, da sie befürchten, die Nachfrage zu beeinträchtigen.

Verglichen mit dem Anstieg der Großhandelspreise in den letzten Monaten war die Weitergabe jedoch bescheiden, da die Verbraucherinflation noch weit vom 2-Prozent-Ziel der BOJ entfernt ist.

Schwache Yen treibt Importkosten in die Höhe

Die Schwäche des Yen treibt auch die Importkosten für Japan in die Höhe, das von ausländischer Energie abhängig ist. Der Gouverneur der BOJ, Haruhiko Kuroda, sagte, der jüngste Anstieg des Kernverbraucherpreisindexes, der die volatilen frischen Lebensmittel ausschließt, sei eher auf die Auswirkungen der höheren Treibstoffkosten zurückzuführen als auf die Abwertung des Yen.

Die Importpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 34,0 Prozent, während die Exportpreise um 12,7 Prozent stiegen, jeweils in Yen gerechnet.

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