Die Grundstückspreise sind in Japan erneut gefallen, das zweite Jahr in Folge. Im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent, was eine direkte Folge der Pandemie ist.
Laut Daten der japanischen Regierung hat sich der Rückgang allerdings um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verlangsamt.
Pandemie drückt Grundstückspreise für Gewerbezwecke
Aufgrund des pandemiebedingten Rückgangs der Nachfrage nach Hotels und Geschäften fielen insbesondere die Grundstückspreise für Gewerbezwecke, wie aus den vom Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus veröffentlichten Daten hervorgeht.
Der durchschnittliche Preis für Gewerbegrundstücke sank im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent und damit stärker als die im letzten Jahr verzeichneten 0,3 Prozent. 41 der 47 Präfekturen des Landes verzeichneten einen Preisrückgang verglichen mit 36 Präfekturen im Vorjahr.
Aufgeschlüsselt nach Regionen fielen die durchschnittlichen Preise für Gewerbegrundstücke in der Region Osaka zum ersten Mal seit neun Jahren. Der Bezirk Dotonbori in der Stadt Osaka verzeichnete mit einem Rückgang von 18,5 Prozent den landesweit stärksten Preisverfall für Gewerbegrundstücke.
Die Gewerbeflächen außerhalb der drei großen Ballungsgebiete verzeichneten im Durchschnitt einen Rückgang von 0,7 Prozent.
In den drei größten Metropolregionen des Landes, Tokyo, Osaka und Nagoya, stieg der durchschnittliche Grundstückspreis um 0,1 Prozent, während die Preise nur in der Region Osaka zurückgingen.
In der Region Nagoya stiegen die durchschnittlichen Preise für Gewerbegrundstücke nach einem Rückgang im letzten Jahr wieder an. In der Region Tokyo sowie in den Städten Sapporo, Sendai, Hiroshima und Fukuoka sind die Preise für Gewerbegrundstücke weiter gestiegen, was teilweise auf Stadtsanierungsprojekte zurückzuführen ist.
Die Erhebung umfasste landesweit die Durchschnittspreise für alle Arten von Grundstücken, einschließlich Gewerbe-, Wohn- und Industriegrundstücken, und basierte auf dem Wert von 21.443 Grundstücken im ganzen Land.
Ein Sprecher des Ministeriums sagte, die Grundstückspreise würden sich erst dann wieder erholen, wenn die Pandemie nachließe und die Menschen wieder mehr nach draußen gingen.
Bauland für Wohnungen erneut günstiger
Der durchschnittliche Preis für Wohnbauland fiel landesweit um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und verlangsamte sich damit gegenüber dem Rückgang von 0,7 Prozent im Vorjahr. Insgesamt sanken die Preise für Wohnimmobilien in 38 Präfekturen verglichen mit 42 im Vorjahr.
Die durch niedrige Zinssätze gestützte Wohnungsnachfrage war schon vor der Pandemie ungebrochen und trieb die Preise für Wohnbauland in Bahnhofsnähe und anderswo in die Höhe.
In den Regionen Tokyo und Nagoya stiegen die Preise für Wohnbauland im Jahresvergleich an, während der Durchschnittspreis in den Gebieten außerhalb der drei größten Metropolen um 0,7 Proznt sank, allerdings langsamer als im Vorjahr.
Der stärkste Rückgang der Preise für Wohnbauland um 19,2 Prozent wurde im Dorf Kuma in der Präfektur Kumamoto verzeichnet, das im Juli 2020 von Überschwemmungen betroffen war.
Das Grundstück, auf dem das Geschäftsgebäude Meidi-ya Ginza in Tokios Einkaufsviertel Ginza steht, erzielte im 16. Jahr in Folge den höchsten Quadratmeterpreis und erreichte 39,50 Millionen Yen (ca. 306.458 Euro), ein Rückgang von 3,7 Prozent gegenüber 2020.