Japans Inflation hat sich wegen der Energiehilfen etwas abgeschwächt, allerdings steigen die Lebensmittelpreise weiter. Die Kernverbraucherpreise stiegen im Februar um 3,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und damit langsamer als in den vergangenen vier Jahrzehnten.
Damit schwächte sich die Inflation das erste Mal seit 13 Monaten in Japan ab, was vor den kommenden landesweiten Kommunalwahlen ein gutes Signal für Premierminister Fumio Kishida ist.
Inflation ohne Preisbremsen bei 4,2 Prozent
Laut des Ministeriums für innere Angelegenheiten und Kommunikation wäre der Kernverbraucherpreisindex ohne die schwankungsanfälligen frischen Lebensmittel im Februar um etwa 4,2 Prozent gestiegen, wenn die staatlichen Subventionen für Strom- und Gasrechnungen nicht gewesen wären.
Im Januar stieg der Index um 4,2 Prozent und damit so schnell wie seit 1981 nicht mehr. Dies zeigt, wie empfindlich Japan auf Schwankungen der Energie- und Rohstoffpreise und die starke Abwertung des Yen reagiert, die die Importkosten in die Höhe getrieben haben.
Allerdings setzten die steigenden Preise für Güter des täglichen Bedarfs die Haushalte in Japan zunehmend unter Druck, da immer mehr Unternehmen die steigenden Rohstoffpreise weitergeben. Ein Lohnwachstum, das mit der Inflation Schritt hält, ist bisher ausgeblieben, was die Binnennachfrage abschwächen könnte.
Lebensmittelpreise so schnell wie zuletzt seit 47 Jahren gestiegen
Die Lebensmittelpreise stiegen in Japan um 7,8 Prozent und damit so schnell wie seit fast 47 Jahren nicht mehr. Die Subventionen zur Senkung der Strom- und Gaspreise begannen im Januar, da sich die Auswirkungen der im letzten Jahr stark gestiegenen Rohöl- und Erdgaspreise weiter bemerkbar machten.
Die Energiepreise sanken um 0,7 Prozent, der erste Rückgang seit fast zwei Jahren. Die Strompreise fielen im Durchschnitt um 5,5 Prozent, der Preis für Stadtgas um 16,6 Prozent.
Die japanische Regierung hat diese Woche ein neues Inflationsbekämpfungspaket in Höhe von 2 Billionen Yen (ca. 14,3 Milliarden Euro) vorgestellt, das auch Bargeldzahlungen für einkommensschwache Familien vorsieht.