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HomeNachrichten aus JapanWirtschaftJapans Landwirte kämpfen mit der "Milchkrise"

Insolvenzen auf einem Zehnjahreshoch

Japans Landwirte kämpfen mit der „Milchkrise“

Japans Landwirte haben mit einer „Milchkrise“ zu kämpfen, und immer mehr von ihnen geben auf. Die Insolvenzen von Rohmilcherzeugern erreichten in Japan 2022 einen Zehnjahreshöchststand.

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Im vergangenen Jahr haben bereits 14 Betriebe ihr Geschäft einstellen müssen, fast so viele wie im Jahr 2011, als weite Teile des Landes nach dem großen Erdbeben und dem Tsunami verwüstet wurden. Damals sind insgesamt 19 Betriebe insolvent gegangen.

Steigende Futterkosten machen Landwirten zu schaffen

Ein Grund für die zunehmende Zahl von Landwirten, die ihren Betrieb aufgeben, sind die steigenden Futtermittelkosten, die im Zuge der Invasion Russlands in die Ukraine und der Abwertung des Yen gestiegen sind.

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Ein Sprecher des Kreditforschungsunternehmen Teikoku Databank erklärte: „Die Nachfrage war aufgrund der Coronavirus-Pandemie ohnehin schon gering, und die Kostensteigerungen durch den Doppelschlag des Krieges und des schwachen Yen haben dies noch verstärkt. Viele Milchbauern haben ihr Geschäft aufgegeben.“

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Zudem haben die Milchproduzenten auch mit einem Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen. Als die Pandemie Japan erreichte, brach außerdem die Nachfrage nach Milcherzeugnissen ein. Der Beginn der russischen Invasion in der Ukraine ließ dann die Kosten für Futtermittel und Logistik in die Höhe schnellen.

Zwar lassen die Auswirkungen der Pandemie kontinuierlich nach, doch die Nachfrage steigt nur langsam, da die Verbraucher angefangen haben, bei ihren Lebensmittelausgaben zu sparen, da die Preise immer schneller steigen.

Kosten können nur schwer umgelegt werden

Laut Einzelhandelsstatistiken des Ministeriums für innere Angelegenheiten und Kommunikation ist der Preis für eine Packung Milch im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um lediglich 10 Prozent gestiegen, was die steigenden Kosten für die Fütterung des Viehbestands nicht vollständig widerspiegelt.

Dementsprechend warnte der Sprecher: „Die hohen Preise halten die Verbrauchernachfrage niedrig, und es gibt eine Grenze, bis zu der die Preise erhöht werden können, um die steigenden Kosten widerzuspiegeln. Es zeichnet sich eine ‚Milchkrise‘ ab, in der es schwer wird, im Inland produzierte Milch zu bekommen.“

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