Japans Sushi-Ketten haben angesichts der immer schneller steigenden Preise und der ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen mit einer sinkenden Nachfrage auf dem heimischen Markt zu kämpfen.
Nach Angaben des Daten- und Analyseunternehmens GlobalData versuchen führende Ketten nun, die Popularität von Sushi, die keine Ländergrenzen kennt, zu nutzen, um ins Ausland zu expandieren.
Sushi-Ketten verstärken internationale Präsenz
Suneera Joseph, Verbraucheranalystin bei GlobalData, kommentiert: „Führende japanische Kaitenzushi- oder Fließband-Sushi-Ketten, wie beispielsweise ‚Sushiro‘ und ‚Kura Sushi‘, planen, ihre internationale Präsenz zu verstärken, um die rückläufige Entwicklung des Inlandsgeschäfts auszugleichen. Die Sushi-Restaurants planen die Eröffnung neuer Filialen in den USA, China und anderen asiatischen Märkten, deren Küche Ähnlichkeiten mit der traditionellen chinesischen Küche aufweist.“
„Sushiro“ hat sich vorgenommen, bis September 2023 rund 60 neue Filialen in Übersee zu eröffnen. In Japan selbst sind nur 20 weitere Geschäfte geplant. Im Einklang mit seinen globalen Expansionsplänen will „Kura Sushi“ bis 2030 400 Filialen im Ausland eröffnen, wobei der erste Standort in China für 2023 geplant ist.
Die Sushi-Ketten in Japan leiden unter der Konjunkturflaute im Inland, die durch steigende Preise und schwache Verbraucherausgaben angeheizt wird. Da das Sushi-Geschäft hauptsächlich von importierten Meereserzeugnissen lebt, haben der schwächelnde japanische Yen und die gestiegenen Kosten für die Zutaten erhebliche Konsequenzen.
Die meisten Ketten sahen sich bereits gezwungen, ihre Menüpreise zu erhöhen oder einen Gewinnrückgang zu riskieren. Aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten schränken die japanischen Verbraucher auch ihre privaten Ausgaben erheblich ein.
Verbraucher sind zunehmend besorgt über ihre finanzielle Situation
Laut der Verbraucherumfrage von GlobalData im vierten Quartal des Jahres 2022 sind 52 Prozent der japanischen Verbraucher sehr besorgt über die Auswirkungen steigender Preise auf ihre persönliche finanzielle Situation, während es im dritten Quartal des Jahres 2022 noch 45 Prozent waren.
Joseph schließt daraus: „Angesichts des harschen Wettbewerbs und der hauchdünnen Gewinnspannen auf dem heimischen Markt streben Sushi-Ketten eine internationale Expansion als Teil ihrer Wachstumsstrategie an. Die Expansionspläne werden auch durch eine Wiederbelebung des Kundenverkehrs in Gastronomiebetrieben nach der Aufhebung der COVID-19-Beschränkungen vorangetrieben.“