Anzeige
HomeNachrichten aus JapanWirtschaftJR Tokai rechnet mit einem historischen Nettoverlust

Passagierzahlen wegen der Pandemie stark eingebrochen

JR Tokai rechnet mit einem historischen Nettoverlust

Central Japan Railway Co. (JR Tokai) erwartet zum ersten Mal seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1987 einen historischen Nettoverlust.

Anzeige

Die Eisenbahngesellschaft kündigte in ihrer Prognose vom 28. Oktober an, dass sie für das im März endende Geschäftsjahr 2020 wahrscheinlich einen Nettoverlust von etwa 192 Milliarden Yen ausweisen wird. JR Tokai markierte einen Nettogewinn von 397,8 Milliarden Yen im vorangegangenen Fiskaljahr.

Flaggschiff von JR Tokai verzeichnet drastischen Rückgang der Passagiere

Der drastische Rückgang ist auf die sinkenden Fahrgastzahlen auf dem Flaggschiff Tokaido Shinkansen zurückzuführen, der sich durch die Pandemie begründet.

Die Zahl der Passagiere auf der Tokaido-Shinkansen-Linie ging im April und Mai im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent zurück. Selbst nachdem sie im Laufe des Sommers etwas angestiegen ist, bleibt die Zahl niedrig. Bis zum 27. Oktober wurden 44 Prozent der Passagiere des Vorjahres in diesem Monat gezählt.

Anzeige
LESEN SIE AUCH:  JR Tokai nimmt neuen Shinkansen in Betrieb

Es wird erwartet, dass die Ticketverkäufe nur 863 Milliarden Yen erreichen werden, was einem Rückgang von 53,2 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2019 entspricht. JR Tokai prognostiziert einen Betriebsverlust von 185 Milliarden Yen, verglichen mit einem Betriebsgewinn von 656,1 Milliarden Yen im vorangegangenen Fiskaljahr.

„Jedes Mal, wenn sich Coronavirus-Infektionen weiter ausbreiteten, verzichteten mehr Menschen auf Reisen. Sowohl die Zwischenergebnisse als auch die Prognosen für das Gesamtjahr erwiesen sich als äußerst hart“, sagte JR Tokai-Präsident Shin Kaneko. Das Unternehmen hatte im September Sparpakete vorgestellt, um mehr Passagiere zum Reisen zu bewegen.

Kaneko fügte jedoch hinzu, dass das Unternehmen Mittel für den Bau der Magnetschwebebahn Linear Chuo Shinkansen gesichert habe. „Wir werden weiterhin große Anstrengungen unternehmen, um mit dem Plan fortzufahren.“

Transportwesen wird sich auf knapp 60 Prozent erholen

Das Unternehmen rechnet damit, dass sich die Einnahmen aus dem Transportwesen bis Ende März 2021 im Vergleich zu normalen Jahren auf knapp 60 Prozent erholen werden. JR Tokai hat Führungskräfte und Vorstandsmitglieder, mit Ausnahme von externen Mitgliedern, aufgefordert, von Mai bis Oktober auf freiwilliger Basis 10 Prozent ihrer Vergütung zurückzuzahlen. Man wird diese Forderung nun aber um weitere drei Monate verlängern.

Das Unternehmen kündigte auch ein Defizit in seinem Zwischenabschluss bis September 2020 an, womit es zum ersten Mal überhaupt ebenfalls rote Zahlen schrieb. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 64,6 Prozent auf 337,8 Milliarden Yen. JR Tokai verzeichnete einen Nettoverlust von 113,5 Milliarden Yen, obwohl das Unternehmen im Vergleichszeitraum des vorherigen Geschäftsjahres einen Nettogewinn von 257,5 Milliarden Yen verzeichnet hatte.

Anzeige
Anzeige