Eigentlich ist die Shizuoka bei der Produktion und dem Verkauf von grünem Tee in Japan Spitzenreiter, doch mittlerweile wurde die Präfektur von Kagoshima überholt.
Dabei gibt es allerdings einige Unterschiede in der Anbaumethode zwischen den beiden Präfekturen, was zeigt, dass eine Veränderung des Verbrauchergeschmacks hinter dieser Verschiebung steht.
Shizuoka war seit 1976 Spitzenreiter bei der Produktion von grünem Tee in Japan
In Kagoshima wurden 2019 grüner Tee im Wert von 25,2 Milliarden Yen (ca. 188 Millionen Euro) produziert, in Shizuoka war es Tee im Wert von 25,1 Milliarden Yen (ca. 187 Millionen Yen). Damit hat Shizuoka das erste Mal seit 1967 die Spitzenposition in Japan verloren.
Die Produktion ist in der Präfektur allerdings in den letzten 10 Jahren auch im 40. Prozent zurückgegangen.
Kagoshima hat im Vergleich zum Rest Japans große Flächen flachen Landes, die den Anbau von grünem Tee begünstigt. Dazu kommt, dass man sich in der Präfektur auf hochwertigen Tee konzentriert.
Ein Problem, unter das allerdings die gesamte Teeproduktion in Japan leidet, ist die Tatsache, dass die Nachfrage im Inland immer weiter schrumpft. Daher sind die Anstrengungen den Export von grünem Tee anzukurbeln sehr groß.
Export soll Teebauern helfen
2020 wurde Tee im Wert von 16,2 Milliarden Yen (ca. 120 Millionen Euro) ins Ausland exportiert, ein Rekordhoch. Besonders in den USA und Europa wird grüner Tee aus Japan immer beliebter.
Das Regional Comprehensive Economic Partnership, unter anderen mit China, wird dazu führen, dass der Export noch weiter ansteigen wird, da dieses Abkommen eine Senkung der Zölle auf Tee vorsieht.
Die japanische Regierung hat sich daher das Ziel gesetzt, den Export von grünem Tee nach China bis 2025 auf 8 Milliarden Yen (59 Millionen Euro) zu steigern.
Dabei sollen auch verschiedene Forschungsprojekte helfen.
Art und Weise wie grüner Tee in Japan produziert und konsumiert wird, ändert sich
In Kagoshima sieht man diese Anstrengungen darin, dass 97 Prozent aller Teeplantagen Maschinen für die Ernste und Produktionen einsetzten, im nationalen Durchschnitt sind es weniger als 60 Prozent. Das ermöglicht nicht nur die Arbeitsabläufe zu optimieren, sondern auch mehrere Ernten einzufahren, was die Rentabilität steigert.
In Shizuoka liegen die Teeplantagen größtenteils an steilen Hängen, was dazu führt, dass es schwierig ist Maschinen einzusetzen.

Veränderung der Art und Weise, wie grüner Tee konsumiert wird, hat sich in Japan mittlerweile verändert.
Die Ausgaben für Getränke auf Teebasis beliefen sich 2020 in Japan auf 7,676 Yen (ca. 57 Euro) pro Haushalt, ein Anstieg von 34 Prozent, im Vergleich zu 2019. Ausgaben für losen Tee sanken hingegen um 16 Prozent auf 3.817 Yen (ca. 28,50 Euro) pro Haushalt.
Um die Ausgaben wieder anzukurbeln, startete Shizuoka die Kampagne „Tea Pairing“, womit das Trinken von Tee zu Mahlzeiten gefördert werden soll. Allerdings ist die Konkurrenz zu Softdrinks sehr groß.